Gründung FC Helvetia: Nun kicken auch die Frauen im Parlament
Der 8. September 2020 geht in die Historie ein. Rund zwei Dutzend Parlamentarierinnen aus dem Bundeshaus gründen den FC Helvetia.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehrere Parlamentarierinnen aus Bundesbern gründen am Dienstag den FC Helvetia.
- 53 Jahre nach den Männern haben auch die Frauen im Bundeshaus einen Fussballclub.
- Das Frauenfussballteam wird am Mittwoch in einer Woche das erste Mal trainieren.
FC Helvetia heisst ab sofort nicht nur ein Fussballklub aus Neuenburg, sondern auch das Frauenfussballteam der Bundesparlamentarierinnen. Heute Dienstagmittag fand im Wankdorf die Gründungsversammlung statt – 53 Jahre nach der Gründung des männlichen Pendants. Mit dabei auch Sportministerin Viola Amherd.
Der Frauenanteil im Parlament ist nach den Wahlen 2019 mit 42 Prozent so hoch wie nie. Das veranlasste die Nationalrätinnen Corina Gredig (GLP), Aline Trede (Grüne) und Flavia Wasserfallen (SP), ein Frauenfussballteam zu gründen.
Mixed-Team nicht ideal
«Wer als Frau Fussball spielt, weiss, dass es in Mixed-Teams nicht so lustig ist», sagt Wasserfallen. «Es hat auch Parlamentarier gegeben, welche offen geäussert haben, dass sie nicht mit Frauen spielen möchten.» Weil es jetzt genügend fussballbegeisterte Frauen im Bundeshaus gibt, sei der Moment für die Gründung eines Teams ideal.
Übernächsten Mittwoch wird zum ersten Mal der Ball rollen. Dann trainiert der FC Helvetia zum ersten Mal. Anschliessend werden zwei ausgebildete Trainerinnen von Swiss Olympic jeweils einmal pro Session ein Training leiten. Wahrscheinlich in der Frühlingssession wird das Team das erste Spiel absolvieren.
Politisch links, auf dem Spielfeld rechts
Tamara Funiciello (SP) und Stefanie Heimgartner (SVP) werden im Tor stehen. Beide haben Erfahrung in dieser Position aus dem Landhockey beziehungsweise Handball. Die weitere Aufstellung ist noch unklar.
Flavia Wasserfallen bewegt sich politisch im linken Spektrum, auf dem Feld spielt sie lieber rechts vorne. So oder so gehe es darum nebst dem Parlamentsbetrieb auf dem Platz «gute Momente zu erleben».