Hagelflieger ist für Baloise «besser als nichts tun»
Der Hagelflieger der Baloise Versicherung soll Hagelschäden um 50 Prozent reduzieren. Die Wirksamkeit der Methode ist umstritten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Baloise will mit einem Hagelflieger die Hagelschäden um bis zu 50 Prozent reduzieren.
- Die Methode ist umstritten, Meteorologen bezweifeln die Wirksamkeit.
- Die Baloise bleibt zuversichlich.
Hagelschäden verursachen jährlich Schäden in Millionenhöhe. Der Hagelflieger des Versicherers Baloise soll diese nun um bis zu 50 Prozent reduzieren. Die Wirksamkeit dieser Methode ist jedoch umstritten, Meteorologe Jörg Kachelmann argumentiert auf seinem «Tagi-Blog» sogar, dass diese «Schwachsinn» sei.
Wie funktioniert es?
Das mit einer speziellen Sprühvorrichtung bestückte Kleinflugzeug fliegt unter die Hagelwolke und setzt im Zentrum der Aufwinde eine Silberjodid-Lösung frei. Diese fungiert «als Wolkenimpfung», also als Kondensationskeim. Dadurch soll verhindert werden, dass sich grosse und schwere Hagelkörner bilden, die grosse Schäden verursachen.
Der Einsatz von Silberjodid sei ungefährlich, sagt der Unternehmer Frank Kasparek, welcher der Baloise den Hagelflieger zur Verfügung stellt: «Es wurde vom Bundesamt für Umwelt in diesen Mengen als unbedenklich eingestuft.»
Baloise bleibt optimistisch
Über die Einwände gewisser Meteorologen ist man bei der Baloise im Bilde. «Für uns ist es wichtig, diese Methode zu testen, anstatt einfach nichts zu machen», meint Mathias Zingg, Leiter Schaden bei der Basler Versicherung. Studien sollen zudem belegen, dass das Verfahren als solches funktionieren soll. «Im Süddeutschen Raum schwören die Winzer auf Hagelflieger und man hat gute Erfahrungen gemacht», so Zingg.
Die Wirksamkeit des Hagelfliegers wird während drei Jahren getestet, erste Auswertungen sind per Ende 2019 zu erwarten.