Handynetz im Krisenmodus: Nur eine Stunde Notstrom bei Antennen
Nach extremen Schneefällen im Wallis zeigte sich ein gravierendes Problem: Mobilfunkantennen fielen nach einer Stunde aus – das Handynetz damit auch.

Am Gründonnerstag kam es im Wallis zu heftigen Schneefällen. Unter anderem war Zermatt von der Aussenwelt abgeschnitten, berichtet «Stern».
Als die Stromversorgung im Wallis kollabierte, versagten auch die Mobilfunknetze. Die in den Antennen verbauten Akkus lieferten nur für 60 Minuten Strom, wie «SRF» schreibt.
Betroffene Gebiete wie Zermatt, Unterbäch und Eischoll waren daraufhin von der Kommunikation abgeschnitten. Laut Swisscom-Sprecher Armin Schädeli soll die Autonomie der Antennen von einer auf vier Stunden erhöht werden.
Logistische Hürden bei Notstromaggregaten
«SRF» zitiert den Experten: «Aktuell steht im Raum, dass die Autonomie der Antennen von einer Stunde auf vier Stunden erhöht wird.» Für längere Ausfälle wären jedoch Dieselgeneratoren nötig – diese erforderten Personal und stündlichen Treibstoffnachschub.

«Ein Dieselaggregat allein reicht nicht aus», erklärt Schädeli gegenüber «SRF». Der Einsatz sei aufgrund der nötigen Betankung alle vier bis sechs Stunden logistisch anspruchsvoll.
Handynetz: wichtig für Katastrophenalarme
Gleichzeitig warnt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz vor der wachsenden Bedeutung des Mobilnetzes für Katastrophenalarme. Seit Juli 2024 nutzt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz die Multikanalstrategie.
Dabei werden parallel Sirenen, Radio, lokale Treffpunkte und Gefahrenmeldungen via «Alertswiss» eingesetzt. Doch wenn das Mobilfunknetz ausfalle, können auch die Gefahrenmeldungen nicht verschickt werden.
«Wir sind uns der Herausforderung bewusst», sagt der Swisscom-Mediensprecher gegenüber «SRF». Man stehe bereits mit dem Bund in Verbindung, um eine Lösung zu finden.