Holland schafft das Telefonbuch ab
Nach über 100 Jahren schaffen die Niederlande das Telefonbuch auf Papier ab. Das Internet mache das Buch überflüssig.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Niederlande verzichtet künftig auf ein physisches Telefonbuch.
- Im Zeitalter der Digitalisierung suche die grosse Mehrheit Telefonnummern im Internet.
Der Herausgeber kündigte am Donnerstag im niederländischen Radio das Ende einer Ära an. Nach knapp 140 Jahren gibt man das Telefonbuch in Papierform auf. Das Internet mache das Buch überflüssig.
«Es ist das einzige Buch in den Niederlanden, in dem praktisch jeder einmal gestanden hat», sagte Herausgeber Erik Wiechers dem Radio. Die übergrosse Mehrheit der Niederländer suche Telefonnummern in der Online-Ausgabe des «Telefoongids», teilte der Verlag mit. Nur eine kleine Gruppe alter Leute in ländlichen Gebieten schaue tatsächlich noch ins Buch. Man wolle Schulungen anbieten, damit sie Nummern künftig online finden.
In der ersten Ausgabe 1881 standen 49 Adressen. In den 1980er Jahren waren fast sieben Millionen Exemplare gedruckt worden. Das Telefonbuch wird ab Februar zum letzten Mal in den Haushalten verteilt.