Ignazio Cassis über den zunehmenden Welthunger
815 Millionen Menschen gehen jeden Abend hungrig ins Bett. Diese Zahl nimmt seit langem wieder zu. Im Interview sagt Aussenminister Ignazio Cassis, was ihn daran besonders stört.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute leiden elf Prozent der Weltbevölkerung Menschen an Hunger.
- An der Jahrestagung der Humänitären Hilfe wurden mögliche Lösungen diskutiert.
- Im Interview sagt Bundesrat Ignazio Cassis: «Hunger ist die Folge menschlichen Handelns.»
Bei der Jahrestagung der Humänitären Hilfe und des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) steht dieses Jahr das Thema «Hunger» im Zentrum. Hier werden die diversen Ursachen von Hunger erläutert.
Bundesrat und Aussenminister Ignazio Cassis sagt im Interview, dass es nicht sein kann, dass wir auf der einen Seite so viel zu Essen haben, dass wir Probleme mit Übergewicht haben und auf der anderen Seite Menschen unterernährt sind. Auf die Frage was Einsparungen bei der Entwicklungshilfe bedeuten würde, vertraut der Bundesrat auf die hilfsbereite Schweizer Bevölkerung.
Anstieg vom Welthunger
Seit der Hungersnot in Äthiopien in den 80er Jahren steigt die Zahl der vom Hunger betroffenen Menschen zum ersten Mal wieder an. Heute leiden elf Prozent der Weltbevölkerung, also 815 Millionen Menschen an Hunger, obwohl es laut dem Welternährungsproramm (WFP) genug Essen auf der Welt gäbe. Wie ist diese Entwicklung zu erklären?
Krieg ist der Hauptgrund für Hunger
Manuel Bessler, Chef Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe erklärt im Interview: «Krieg ist zum Hauptgrund für Hunger geworden.» Man müsse mehr in die Lösung der Konflikte investieren.