Bauern

Immer mehr Schweizer Produzenten wenden sich vom Kartoffel-Anbau ab

Anna Baumert
Anna Baumert

Bern,

Für die Schweizer Kartoffel-Produzenten läuft nach zwei schwierigen Jahren auch diese Saison schlecht. Einige wollen der Kartoffel nun den Rücken zukehren.

kartoffel
Für Schweizer Kartoffeln ist es einmal mehr ein schlechtes Jahr. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Für Kartoffel-Produzenten ist es einmal mehr ein schwieriges Jahr.
  • Der nasse Frühling und die jetzige Hitze führen zu einer unterdurchschnittlichen Ernte.
  • Dieses Risiko wollen einige Produzenten nicht mehr auf sich nehmen.

Schon in den letzten beiden Jahren lag in der Schweiz die Kartoffel-Ernte unter dem Durchschnitt. Und auch heuer haben es Schweizer Kartoffelproduzenten nicht leicht: Erst regnete es im Frühling zu viel, was das Anpflanzen erschwerte. Und jetzt kommt noch die Hitzewelle dazu.

Diese liess das Thermometer in den letzten Tagen vielerorts deutlich über 30 Grad ansteigen – zum Leid der Kartoffeln. Ruedi Fischer, Präsident der Kartoffelproduzenten-Vereinigung, sagt gegenüber «SRF»: «Die Kartoffeln sollten jetzt vielerorts noch wachsen. Aber bei Temperaturen ab 30 Grad wird es schwierig.»

Kartoffel-Produzenten «wollen Risiko nicht mehr auf sich nehmen»

Auch die harten Böden, bedingt durch den nassen Frühling, machen den Pflanzen zu schaffen. Nach drei schwierigen Jahren wenden sich nun einige Landwirte von den Kartoffeln ab. Fischer erklärt: «Ich kenne verschiedene Produzenten, die das Risiko nicht mehr auf sich nehmen wollen und sich vom Kartoffelanbau verabschieden.»

Die Branche müsse nun darüber nachdenken, wie man die Anbaubereitschaft nach wie vor hochhalten könne. Sonst sehe es für die Schweizer Kartoffeln schlecht aus.

Auch Abnehmer und Detailhändler bekommen dieses Jahr die verspätete Ernte zu spüren. «Es waren in den letzten Wochen und Monaten Zusatzimporte nötig», so Fischer. Für diese Zeit sei das eigentlich nicht üblich.

Infolge des Klimawandels ist mit mehr Extrem-Wetter zu rechnen. Die landwirtschaftliche Forschungsanstalt Agroscope testet deshalb neue Kartoffel-Sorten, die der Hitze besser trotzen können. «Das Ziel wäre, dass wir jedes Jahr ein bisschen mehr solcher Sorten haben», sagt Patrice de Werra zum Sender.

Essen Sie gerne Kartoffeln?

Zudem ruft er dazu auf, Wasser zu sparen. Denn: «Wenn die Landwirte genug Wasser zur Verfügung haben, haben wir am Schluss auch unsere Kartoffeln, Rösti und Chips im Laden.»

Kommentare

User #3298 (nicht angemeldet)

Nein, die deutschen Kaufhäuser (Kaufland, Aldi, usw.) lassen sich die Kartoffeln leider in grossen Mengen aus dem Ausland, insbesondere aus Israel, liefern. Das freut den deutschen Bauern nicht! Das freut auch den deutschen Käufer nicht, er will wenn immer möglich einheimisches Gemüse.

User #7588 (nicht angemeldet)

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