Immer noch viele Alkoholverkäufe an Jugendliche im Kanton Solothurn
Die Tankstellenshops in Solothurn halten die Jugendschutzvorgaben beim Alkohol- und Tabakverkauf besser ein als der Online-Handel.
Im Kanton Solothurn haben bei Testkäufen von Alkohol und Tabak die Tankstellenshops den Jugendschutz am besten eingehalten. Nach wie vor kaum Kontrollen gab es beim Online-Handel, wie der Kanton am Dienstag mitteilte.
Im Auftrag des kantonalen Gesundheitsamtes und des Bundesamtes für Zoll und Grenzsicherheit habe das Blaue Kreuz im vergangenen Jahr 225 Alkohol- und Tabak-Testkäufe vorgenommen.
Beim Verkauf von Alkohol hielten sich die Händler im Kanton Solothurn weniger an die Jugendschutzvorgaben als beim Tabak, wie die Staatskanzlei in einer Mitteilung schreibt.
Im Vergleich zum Vorjahr sei das Ergebnis etwas besser gewesen. In 27 Prozent der Testkäufe erhielten Jugendliche Tabakprodukte (2022: 30 Prozent). Wie es hiess, lag der entsprechende Wert für Alkohol bei 44 Prozent (47 Prozent).
Am schlechtesten hätten dabei Gastronomie und Veranstaltungen abgeschnitten, wo Jugendliche in 54 Prozent der Fälle Alkohol erhalten hätten.
Onlinehandel bleibt Problemzone
Den Test am besten bestanden haben die Tankstellenshops, wo laut der Mitteilung nur in 20 Prozent der Fälle Alkohol abgegeben wurde.
Nach wie vor problemlos erhielten Jugendliche Alkohol hingegen im Online-Handel, wo sich die Situation mit 87 Prozent (2022: über 90 Prozent) nur leicht verbesserte, wie es in der Medienmitteilung heisst.
Der Handel müsse sich bewusst sein, dass der Alkoholkonsum für Jugendliche hohe gesundheitliche Risiken beinhalte und der Verkauf an Minderjährige respektive unter 16-Jährige eine strafbare Handlung darstelle.
Eine Ende 2023 gestartete Sensibilisierungsoffensive soll die Situation verbessern. Auf das Inkrafttreten des Tabakproduktegesetzes und dem Verkaufsverbot von E-Zigaretten für Minderjährige im Herbst 2024 plant der Kanton eine weitere Informationskampagne an Verkaufsstellen.