Obwohl Instant Payment jetzt in der Schweiz möglich ist, warten viele Zentralschweizer Kantonalbanken noch mit der Einführung ab – die Gefahren seien zu hoch.
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Die ZKB ist eine der 24 Schweizer Kantonalbanken. Die wichtigste Ertragsquelle der Staatsinstitute bleibt das Zinsgeschäft. (Archivbild) - KEYSTONE

Die Ära der Sofortüberweisungen – auch genannt Instant Payment – hat in der Schweiz begonnen. Diese erlaubt es den Kunden, Geldtransfers zwischen Bankkonten innerhalb von zehn Sekunden auszuführen.

Die Innovation ermöglicht Zahlungen rund um die Uhr und unabhängig vom Wochentag. Ihr Hauptvorteil: Die lähmenden Wartezeiten, die traditionell mit Banküberweisungen verbunden sind, gehören der Vergangenheit an.

Gebühren als zentrale Frage

Ein wesentlicher Aspekt von Instant Payment ist der Kostenpunkt, der anscheinend von Bank zu Bank variiert. In der aktuellen Ausgestaltung ist es an den Banken, ob sie Gebühren für ausgehende Sofortüberweisungen erheben.

Beispielsweist weist die UBS satte 5 Franken pro Überweisung auf, während die Empfehlung der Raiffeisenbank bei 2 Franken für Privatkunden liegt.

Jedoch gibt es auch Ausnahmen wie die Berner Kantonalbank, die ausgehende Sofortüberweisungen kostenfrei anbietet.

Wie findest du Instant Payments?

Die beteiligten Banken argumentieren, dass die neuen Ansprüche an die Sicherheitsanforderungen und die Komplexität des technischen Prozesses die Gebühren rechtfertigen.

Experten aus dem Bankensektor wie Martin Hess, Chefökonom der Schweizerischen Bankiervereinigung, betont gegenüber der «NZZ»: «Wenn eine Zahlung innerhalb von zehn Sekunden überwiesen werden muss, kann eine verdächtige Zahlung nicht von einem Mitarbeiter manuell abgeklärt werden.»

Instant Payment: Zögerliche Haltung bei Zentralschweizer Kantonalbanken

Bislang haben einige Banken den Sprung in die Instant Payment-Ära gewagt, doch viele schweizerische Kantonalbanken, insbesondere in der Zentralschweiz, agieren noch zurückhaltend.

Instant Payment
Ein Drittel der Banken in der EU bietet Instant Payments nach wie vor nicht an. - Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Die offizielle Einführung von Echtzeitüberweisungen ist hier erst für 2025 geplant, erklärt eine Sprecherin. Doch auch hier ist ein allgemeines Zögern zu bemerken, denn die meisten von ihnen – wie die Luzerner Kantonalbank (LUKB), Nidwaldner und Urner Kantonalbank sowie Zuger Kantonalbank – bieten derzeit lediglich den Empfang von Instant Payments an.

Planende Banken und ihre Strategien

Beispiele von Banken, die bereits konkrete Pläne zu Instant Payment haben, sind die Schwyzer und Obwaldner Kantonalbank, die bereits Vorarbeiten leisten. Bei der Obwaldner Kantonalbank ist ein Angebot zum Senden von schnellen Zahlungen derzeit in der Entwicklung, allerdings bleibt der genaue Zeitpunkt der Einführung noch offen.

Die Valiant Bank, die weitgehend in ländlichen Regionen tätig ist, befindet sich momentan inmitten des Entwicklungsprozesses und plant die Einführung der Dienstleistung für das nächste Jahr. In diesem Prozess werden auch mögliche Gebühren evaluiert.

Im Gegensatz dazu äusserte eine Sprecherin der Schwyzer Kantonalbank gegenüber der «Luzerner Zeitung», dass Instant Payment derzeit «im Verlauf von 2025» eingeführt werden soll, obwohl ein konkretes Datum noch nicht fest steht. Auf die Frage nach Gebühren für Sofortüberweisungen antwortete sie, dass noch keine endgültige Entscheidung getroffen wurde.

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