Irisches Nationalmuseum zeigt Handschriften aus St. Gallen
Die grösste Leihgabe frühmittelalterlicher Handschriften aus der Stiftsbibliothek St. Gallen wird in Dublin präsentiert.

Ab dem 30. Mai ist im Irischen Nationalmuseum in Dublin die Ausstellung «Words on the Wave: Irland und St. Gallen im frühmittelalterlichen Europa» zu sehen. Gezeigt werden unter anderem 17 Handschriften aus der St. Galler Stiftsbibliothek.
Die Ausstellung sei eine Weltpremiere, denn es handle sich um die grösste Leihgabe dieser Handschriften aus dem frühen Mittelalter überhaupt, heisst es in der Mitteilung des Irischen Nationalmuseums vom Donnerstag.
Im Mittelpunkt der Präsentation stehen 17 Handschriften, die von der Stiftsbibliothek St. Gallen ausgeliehen wurden. Einige davon sind in Irland oder von irischen Schreibern verfasst worden und kehren nun zum ersten Mal seit über 1000 Jahren nach Irland zurück.
Irische Mönche bringen Kultur und Bildung
In diesen von Hand verfassten Büchern widerspiegeln sich auch die Reisen irischer Mönche wie Gallus oder Kolumban, die nach Europa reisten und aus ihrem Heimatland Kultur und Bildung mitbrachten.
Das Nationalmuseum besitze die weltweit grösste Sammlung von frühmittelalterlichen irischen Kunstgegenständen, heisst es in der Mitteilung.
Die Ausstellung zeigt die Handschriften zusammen mit über hundert aussergewöhnlichen Objekten. Darunter sind von Schreibern verwendete Wachstafeln oder die einzige irische Handschrift, die jemals in einem Moor gefunden wurde.
1200 Jahre alte Gebetsbuch entdeckt
Der Faddan More Psalter war 2006 im County Tipperary entdeckt worden. Zuvor lag das Gebetsbuch rund 1200 Jahre im Torf vergraben.
In Dublin ist die Ausstellung vier Monate lang zu sehen. Danach kehrt sie laut Mitteilung in die Schweiz zurück. 2027 werde sie im Schweizer Landesmuseum in Zürich gezeigt. «Words on the Wave: Ireland and St. Gallen in Early Medieval Europe», Kildare Street, Dublin: 30. Mai bis 24. Oktober.