Jeder 2. Mann und jede 3. Frau in der Schweiz sind übergewichtig

Benedikt Theiler
Benedikt Theiler

Bern,

Heute ist der World Obesity Day: Der Tag zur Sensibilisierung der weit verbreiteten Erkrankung Fettleibigkeit. Männer sind deutlich häufiger davon betroffen.

World Obesity Day
Der World Obesity Day findet am 4. März statt. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Übergewicht ist eines der drängendsten Langzeitprobleme im Gesundheitswesen weltweit.
  • Männer leiden deutlich öfters an Übergewicht als Frauen.
  • Die Folgen von Fettleibigkeit würden sich zwischen Männern und Frauen kaum unterscheiden.

Fettleibigkeit ist nach wie vor eines der weltweit drängendsten Langzeitprobleme im Gesundheitswesen. Heute Mittwoch – am World Obesity Day – soll darum für das Thema Fettleibigkeit sensibilisiert werden.

In der Schweiz sind es rund 42 Prozent der Bevölkerung, die an Übergewicht leiden. Das sind gemäss der Schweizerischen Adipositas-Stiftung SAPS doppelt so viele fettleibige Menschen, wie noch 1992.

Stoffwechsel entschlüselt
Fettleibigkeit tritt bei Männern deutlich häufiger auf als bei Frauen. - Keystone

An Fettleibigkeit – oder Adipositas in der Fachsprache – leiden besonders Männer. Jeder zweite Mann (51 Prozent) in der Schweiz ist gemäss Zahlen des Bundesamtes für Statistik von Übergewicht betroffen. Bei Frauen ist es mit 33 Prozent jede dritte.

Trotzdem sei nur rund jede zehnte Anfrage, die bei der Stiftung gemacht werde, von einem Mann. Stiftungspräsident Heinrich von Grünigen erklärt: «Oftmals erkundigen sich Frauen zu den Möglichkeiten für ihre übergewichtigen Partner.»

Männer weniger unter Druck ästhetischer Idealvorstellungen

Solange sie nicht in ihrem alltäglichen Leben massiv eingeschränkt würden, hätten Männer weniger Mühe mit ihrem Übergewicht, so von Grünigen. Denn Männer stünden weniger unter Druck von ästhetischen Idealvorstellungen.

übergewicht
Nur jede zehnte Anfrage bei der Stiftung SAPS ist von einem Mann. - AFP/Archiv

Dem gegenüber würden gesellschaftliche Zwänge vor allem die Erscheinungsweise der Frau bestimmen, wie es in der Mitteilung der SAPS heisst. «Frauen wollen häufiger dem gängigen Schönheitsideal, wie es Medien und Werbung zeigen, entsprechen.»

Folgen nicht genderspezifisch

Doch die Stiftung warnt: Ausgenommen von einigen Frauenkrankheiten wie Lipödem oder Komplikationen bei der Schwangerschaft seien die gängigen Folgeerscheinungen von Adipositas nicht genderspezifisch. So würden Bluthochdruck, Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Gelenkprobleme, Krebs oder Schlaf-Apnoe bei Frauen als auch Männern auftreten.

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Um wieder gesund zu werden, ist in der Regel eine massive Gewichtsreduktion notwendig. - dpa

Hinzu komme, dass die gesundheitlichen Störungen aufgrund von Adipositas bei Männern weitgehend tabuisiert seien. Doch könne Fettleibigkeit die Sexualität beeinträchtigen und zu Erektionsstörungen führen.

Professionelle Hilfe und Betreuung elementar für Erfolg

«Um wieder gesund zu werden, ist in der Regel eine massive Gewichtsreduktion notwendig», schreibt die Stiftung. Dabei seien professionelle Hilfe und Betreuung elementar für den Erfolg.

Schweizweit gäbe es zahlreiche Adipositaszentren: «Sie bieten ganzheitliche, individuelle Programme zur Gewichtsreduktion wie Ernährungsberatung, Physiotherapie, Psychotherapie oder auch operative Magenverkleinerungen an.»

Übergewicht wird durch den Body Mass Index (BMI) bestimmt. Dabei gilt ein BMI-Wert zwischen 18.5 bis 24 als «Normalgewicht». Ab 25 bis 29 spricht man von «leichtem Übergewicht».

Ab einem BMI ab 30 gilt man als «fettleibig». Im medizinischen Sinn «krank» ist man jedoch erst, wenn Begleiterkrankungen, wie etwa Diabetes Typ 2, auftreten.

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