Die neue Gebührenverordnung für den Freiburger Friedhof sorgt bei der jüdischen Gemeinde für Unverständnis, da sie die ewige Grabesruhe aufhebt.
Jüdische Gemeinde
Die neue Gebührenverordnung für den Freiburger Stadtfriedhof ruft bei der jüdischen Gemeinde Unverständnis hervor. (Symbolbild) - Keystone

Die neue Gebührenverordnung für den städtischen Friedhof von Freiburg sorgt für Unverständnis bei der jüdischen Gemeinde. De facto hebe die Stadt die ewige Grabesruhe auf dem jüdischen Friedhofsteil auf.

Die Communauté Israélite de Fribourg und der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) sehen dadurch die Religionsfreiheit verletzt, wie aus einem Communiqué vom Dienstag hervorgeht. Der Generalrat, das städtische Parlament, hatte die Revision des Friedhofreglements Mitte September mit grossem Mehr beschlossen.

Damit würden die Eckpunkte einer historischen Vereinbarung mit der lokalen jüdischen Gemeinde aus dem Jahr 1912 aufgehoben, kritisieren die Organisationen. Bis heute gälten auf dem jüdischen Teil des Friedhofs gesonderte Bedingungen, wie insbesondere die ewige Grabesruhe.

157 Gräber im jüdischen Teil betroffen

Künftig sollen gleiche Bedingungen und Gebühren für den ganzen Friedhof gelten. Auf dem jüdischen Friedhofsteil gibt es 157 Gräber, die teilweise seit über hundert Jahren bestehen.

Entsprechend würden hohe Gebühren für alle diese Gräber fällig, wie auch für die neuen in der Zukunft, schreiben die beiden Organisationen. Die Gebührenlast würde das Budget der kleinen jüdischen Gemeinschaft mit ihren rund 65 Personen um ein Vielfaches übersteigen. Ein finanzielles Überleben der Gemeinde wäre nicht mehr gewährleistet.

Die ewige Grabesruhe sei ein zentrales Element der jüdischen Kultur. Gräber dürfen nicht aufgelöst werden, sie sollen ewig bestehen.

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