Junger Ausbrecher vor Bezirksgericht Dietikon
Ein 20-jähriger Syrer steht heute vor Gericht wegen seiner spektakulären Flucht aus dem Massnahmenzentrum Uitikon.
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Er flüchtete 2024 aus dem Massnahmenzentrum Uitikon und muss sich unter anderem wegen Meuterei verantworten. Zusammen mit drei weiteren Insassen weigerte sich der Syrer am Abend des 8. Mai 2024 in seine Wohnzelle zurückzukehren. Dies, weil sich die vier abgesprochen hatten, aus dem Massnahmenzentrum für junge Erwachsene zu flüchten, wie es in der Anklageschrift heisst.
In der Folge griffen sie das Personal an und verbarrikadierten sich in der Küche. Mit einem abgerissenen Tischbein schlug einer ein Fenster und eine Überwachungskamera ein. Die Insassen kletterten aus dem Fenster und flüchteten über das Dach.
Ausbruch selber nicht strafbar
Der Ausbruch selber kann nicht bestraft werden, nur die Meuterei. Auf der Flucht beging der Beschuldigte weitere Straftaten. Um Verbandsmaterial zu suchen, brach das Quartett in ein Gartenhaus ein. Und in einer Garage schnappten sich die Ausbrecher ein unverschlossenes Auto.
Drei der jungen Männer wurden noch in der Nacht beziehungsweise am nächsten Tag von der Polizei verhaftet. Einer blieb immerhin knapp zwei Wochen auf freiem Fuss. Der Ausbruch sorgte für Schlagzeilen, weil schon im Jahr zuvor zweimal Insassen entwichen waren, mindestens einmal fast an derselben Stelle.
Für den 20-jährigen Syrer hat sein Verhalten Konsequenzen: Er soll 14 Monate hinter Gitter. Zudem wird ein DNA-Profil erstellt und er muss für fünf Jahre das Land verlassen. Auf diesen Urteilsvorschlag einigten sich Staatsanwaltschaft und Verteidigung. Dass das Gericht diesen zurückweist, ist unwahrscheinlich.