Juso und JSVP räumen beim Sex-Talk gemeinsam ab
Der Verein Santé Sexuelle hat den Präsidentinnen der Jungparteien, wie Juso oder JSVP, Fragen zur Sexualität gestellt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Verein Santé Sexuelle hat Jungparteien-Präsis zu Sex befragt.
- Fazit: Niemand wich den Fragen aus, viele verfügen über Halbwissen.
- Alle sind sich einig: «Wir brauchen eine bessere Sexualaufklärung!»
Als am 14. Juni rund eine halbe Million Frauen und Männer auf die Strasse ging und nach Gleichberechtigung verlangte, gehörten sexuelle Rechte mit zu den dringenden Forderungen.
Unterstützung gegen sexuelle Gewalt, Aufklärung und gleiche Rechte für alle wurden gefordert. Fragen und Forderungen, auf welche nicht nur die Gesellschaft, sondern in erster Linie die Politik eine Antwort finden muss.
Was wissen Juso und Co. über Sex?
Doch wie viel wissen unsere Politikerinnen und Politiker überhaupt über das Thema Sexualität? Insbesondere, was die weibliche Sexualität angeht?
Dazu hat die Stiftung Santé Sexuelle bei den Jungen nachgefragt. Wer, wenn nicht sie, weiss Bescheid über LGBTQI+ und Co.? Die Präsidentinnen und Präsidenten der Schweizer Jungparteien haben sich 13 Fragen zum Thema Sexualität gestellt.
13 Fragen zur Sexualität
Das Ergebnis: erstaunlich parteikonform. So ist etwa der Jungfreisinnige Andri Silberschmidt äusserst gut über die rechtliche Lage informiert. JGLP und Juso triumphieren über alle Fragen hinweg.
Die Junge BDP weiss wenig Bescheid, zeigt sich aber sach-interessiert und lernwillig. Bei der Jungen CVP hat der umfassende Sexualkundeunterricht gefehlt.
Von der Erwartungs-Schiene weichen nur die Jungen Grünen und die JSVP ab. Zumindest teilweise. Denn während Maya Haus von den Jungen Grünen überraschend wenig weiss, glänzt Benjamin Fischer von der JSVP etwa mit seiner Einschätzung zum Gender Gap oder zur häufigsten Geschlechtskrankheit.
Klitoris - was ist das?
Ein Grossteil der Klitoris steckt im Körper drin. Das erklärt wohl, warum sie ausser von Juso und JGLP von niemandem erkannt wurde.
«Ein Sexspielzeug», fragt etwa Silberschmidt. Damit kommt er der Realität allerdings um einiges näher, als die beiden Kollegen von BDP und JSVP. Letzterer verwechselt das weibliche Lustorgan mit einem Verhütungsmittel. Dafür kann er bei anderen Fragen brillieren.
Abgesehen von der ehemaligen Juso-Präsidentin Tamara Funiciello und der Westschweizer glp-Copräsidentin Ana Fontes Martins ist er der einzige, der weiss, wie das äussere weibliche Geschlecht heisst. «Vagina», wird zögerlich gefragt. «Vulva», sagt JSVPler Fischer bestimmt – und hat natürlich recht.
Auch bei der häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten ist Fischer am besten informiert. Es handelt sich dabei um die Chlamydien-Infektion.
JCVP-Präsidentin weiss wenig über Sex
Erstaunlich schlecht informiert – gerade über weibliche Sexualität – ist Sarah Bünter. «Fehlt da noch etwas?», fragt sie, als man ihr eine Klitoris zeigt. Was es ist, weiss sie nicht.
Auch wie der äussere Teil des weiblichen Geschlechts heisst, ist ihr unbekannt. Ebenso, dass die Frau ein Organ einzig und allein für das Lustempfinden besitzt – wiederum die Klitoris.
Die Jung-CVPlerin macht aus ihrer Unwissenheit allerdings auch keinen Hehl. «Mein Sexualunterricht war sehr knapp», sagt Ostschweizerin Bünter. Das würde sie sich für künftige Generationen anders wünschen.
Darin ist frau sich denn auch von Juso bis JSVP einig: Sexualaufklärung ist wichtig. Hier sollte investiert werden.