Kanton Baselland schickt Sexualstraftäter neu in ein Lernprogramm
Neues Programm in Baselland soll Täter von sexualisierter Gewalt zur Verantwortung ziehen und weitere Übergriffe verhindern.
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Der Kanton Baselland bietet neu ein Lernprogramm gegen sexualisierte Gewalt an. Seit Januar kann die Strafverfolgungsbehörde Personen, welche sich wegen Übergriffen oder Belästigungen strafbar gemacht haben, diesem Programm zuweisen. Ziel ist der Schutz der Opfer sowie die Verhinderung weiterer sexueller Grenzüberschreitungen, wie die Sicherheitsdirektion am Donnerstag mitteilte.
Die Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt hat dieses Programm entwickelt und führt es auch durch. Wer daran teilnimmt, wird angeleitet, Verantwortung für das sexualisierte und gewalttätige Verhalten und den daraus entstandenen Folgen zu übernehmen und sich damit auseinanderzusetzen, wie es im Communiqué heisst.
Aufklärung statt Bagatellisierung
Dabei sollen die Teilnehmer lernen, welche individuellen Haltungen und «gewaltlegitimierenden Männlichkeitsvorstellungen» der sexuellen Gewalt zugrunde liegen. Zudem sollen sie die Grenzen in sexuellen Beziehungen wahrnehmen und achten. Sie werden geschult, «gleichberechtigt und respektvoll zu kommunizieren und zu handeln», wie die Sicherheitsdirektion schreibt.
Dazu gibt es Übungen unter Anleitung, um die Selbstwahrnehmung und Empathie zu verbessern. Ziel ist es unter anderem, dass Rechtfertigung und Bagatellisierung sexualisierter Gewalt abnehmen und alternative Verhaltensweisen eingeübt und umgesetzt werden.
Opferschutz im Fokus
Im Zentrum stehen dabei Rückfallprävention und Opferschutz. Damit soll der Kanton Basel-Landschaft einen weiteren Schritt vorwärts machen zur Umsetzung der Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, wie es weiter heisst.