Kanton Luzern: Rekordtiefe Wasserpegel und Aufruf zum Wassersparen
Die Trockenheit setzt den Gewässern zu. Der Vierwaldstättersee war im Juni seit Messbeginn noch nie so tief. Ruswil LU ruft zum Wassersparen auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz tiefen Wasserstands ist die Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee nicht gefährdet.
- Der Kanton Luzern schränkt die Wasserentnahme auf Gewässern ein.
- Die Gemeinde Ruswil hat alle Brunnen abgestellt.
Neuer Rekord beim Vierwaldstättersee: Noch nie seit Messbeginn 1936 war der Wasserstand des Sees im Juli so tief, wie in diesem Jahr. Bisher lag der Rekord aus dem Jahr 1949 bei 433,42 Meter über Meer. In diesem Juli erreichte der Wasserstand 433,31 Meter. Und gut möglich, dass der Minusrekord noch unterboten wird – die Trockenheit wird voraussichtlich im August weiter anhalten.
Doch im Gegensatz zu anderen Gewässern, ist die Schifffahrt beim Vierwaldstättersee noch nicht eingeschränkt. Grund ist, dass der Vierwaldstättersee ein reguliertes Gewässer ist. «Insgesamt schwanken hier die Wasserstände nur sehr geringfügig», erklärt Werner Göggel, Abteilungsleiter Gewässer und Boden beim Kanton Luzern gegenüber der lokalen Newsplattform «Zentralplus». Zudem hat der See erhöhten Zulauf durch die Gletscher im Urnerland und in Obwalden, die wegen der Hitze besonders schnell schwinden. Problematisch wird es dereinst, wenn die Gletscher vollständig verschwunden sind.
Kanton Luzern schränkt Wasserentnahmen ein
Auch weitere Gewässer führen wenig Wasser. Da dies eine ernsthafte Bedrohung für Fische sein kann, hat der Kanton Luzern beschlossen, die bereits erteilten Bewilligungen zur Wasserentnahme auf weiteres zu widerrufen.
Die Wasserentnahme aus Gewässern, beispielsweise für die landwirtschaftliche Bewässerung, wird nur noch am Vierwaldstätter-, Sempacher-, Baldegger- und Hallwilersee und der Reuss bewilligt. Diese weisen gemäss Kanton zwar auch tiefe Wasserstände auf, reichten jedoch noch aus.
Gemeinde Ruswil reagiert mit Aufruf
Die anhaltende Trockenheit nagt auch den Wasserreserven, was das Beispiel der Luzerner Gemeinde Ruswil zeigt. In einem Aufruf an die Bevölkerung bittet die Korporation Ruswil, welche die Wasserversorgung beaufsichtigt, den Wasserverbrauch auf das Notwendige zu beschränken.
Das Waschen von Autos und Vorplätzen soll man unterlassen, das Bewässern von Garten und Rasenflächen auf ein Minimum beschränkt oder ganz verzichtet werden. Zudem soll man die Dusche anstelle der Badewanne benutzen, keine Swimmingpools füllen und keine Reinigungsarbeiten unter fliessendem Wasser durchführen.
Im Zuge der Wassersparmassnahmen werden in der Gemeinde auch die ans öffentliche Versorgungsnetz angeschlossenen Brunnen abgestellt.