Kantonschemiker finden in Würsten keine bösen Überraschungen
Die Wursthersteller schummeln bei den Zutaten nicht. Zu diesem Entschluss kommt eine Untersuchung der Kantonschemiker.
Das Wichtigste in Kürze
- Chemiker untersuchten das Fleisch verschiedener Wurstproduzenten.
- Die Untersuchungen konnten keine grossen Missstände aufdecken.
- Es wurden geringe Mengen von nicht deklariertem Schweine- und Pferdefleisch entdeckt.
Die Wurstproduzenten schummeln bei den Zutaten nicht. Dies ist das Ergebnis einer gemeinsamen Kontrolle der Kantonschemiker von Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Tessin. Unstimmigkeiten, die festgestellt wurden, seien nicht auf betrügerische Absichten, sondern auf Unachtsamkeit zurückzuführen, teilten die Kontrolleure am Dienstag mit.
Das Labortorium der Urkantone und der Tessiner Kantonschemiker untersuchten 38 Fleischerzeugnisse, so Bratwürste, Cervelats, Hackfleisch, Landjäger, Salami, Salsiz oder Schüblig.
Bei drei Proben seien Unstimmigkeiten zwischen den deklarierten und den analysierten Tierarten festgestellt worden, teilten die Labors mit.
Geringe Menge von nicht deklariertem Schweine- und Pferdefleisch entdeckt
So enthielt eine Kalbsbratwurst entgegen der Deklaration Schweinefleisch und ein Landjäger nicht deklariertes Pferdefleisch. Weil nur sehr wenig nicht deklariertes Schweine- und Pferdefleisch gefunden wurde, dürfte keine Absicht dahinter liegen. Dies sagte Daniel Imhof, Kantonschemiker der Urkantone, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Ferner enthielt eine Gänseleberterrine kein Schweinefleisch, obwohl dieses als Zutat deklariert war. Die drei fehlerhaften Proben wurden aus dem Verkehr gezogen.
Keine betrügerischen Absichten
Sieben grössere Betriebe, die Trutenfleisch, Pouletfleisch, Pferdewurst und Hackfleisch verarbeiten, wurden ferner einer aufwendigen Kontrolle unterzogen. Dabei wurden die Warenflüsse beim Einkauf, bei der Produktion und beim Verkauf überprüft. Bei solchen Mengenbilanzkontrollen könnten allfällige betrügerische Absichten aufgedeckt werden, teilten die Kantonschemiker mit.
Auch hier zogen die Kontrolleure eine positive Bilanz. In keinem der kontrollierten Betriebe habe die Mengenbilanzkontrolle relevante Abweichungen aufgezeigt, teilten sie mit.
Bei den kontrollierten Produktionsabläufen hätten die Chargen in der Regel gut zurückverfolgt werden können. Auch die Kalkulation aus Rezepturen und Verkaufszahlen waren nachvollziehbar. Betrügereien seien keine festgestellt worden.