Kantonspolizei Zürich warnt vor «falschen Polizisten»
Bei der Kantonspolizei Zürich melden sich immer mehr Personen, die einen Anruf eines «falschen Polizisten» erhalten haben. Opfer sind vor allem ältere Personen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Kanton Zürich treiben sich immer mehr «falsche Polizisten» herum.
- Die Täter geben sich als Polizist aus und erzählen dem Opfer eine bestechende Geschichte.
- Betroffen sind mehrheitlich ältere Personen, häufiger auch Seniorinnen.
Telefonbetrüger treiben im Kanton Zürich ihr Unwesen: Immer häufiger melden sich beim kantonalen Polizeikorps Personen, die einen Anruf eines «falschen Polizisten» erhalten haben.
Viele Personen realisieren dabei, dass es sich um eine Betrugsmasche handelt. Immer wieder würden sich aber auch Personen melden, die einem falschen Polizisten bereits Bargeld, Schmuck oder andere Wertsachen übergeben haben.
Allein im laufenden Jahr wurden bereits 27 solche Betrüge mit einer Gesamtdeliktsumme von knapp 1,5 Millionen Franken vollendet. Die Kantonspolizei Zürich warnt insbesondere ältere Personen und vor allem auch Seniorinnen vor den Telefonbetrügern.
Kantonspolizei Zürich: Über 1200 Meldungen seit Anfang Jahr
Doch wie funktioniert diese Betrugsmasche überhaupt? «Die Telefonanrufe eines falschen Polizisten erfolgen oft unter einer technisch manipulierten Rufnummer», erklärt Carmen Surber, Mediensprecherin bei der Kantonspolizei Zürich.
So könne selbst die Polizeirufnummer auf dem Display erscheinen, um das Vertrauen gegenüber dem potenziellen Opfer zu steigern. «Der Täter erzählt dann häufig, dass in der Nachbarschaft eingebrochen wurde und dass die Person das nächste Opfer sein könnte.»
Seit Anfang Jahr hat die Kantonspolizei Zürich über 1200 Meldungen von versuchten Telefonbetrugsfällen erhalten. Es gebe allerdings auch immer wieder Personen, die sich schämen, den Vorfall der Polizei zu melden.
Deshalb geht die Kantonspolizei Zürich von deutlich mehr Fällen aus, als tatsächlich gemeldet werden: «Die Dunkelziffer der Betroffenen könnte bis fünfmal höher sein», sagt Surber.
Vornamen im Telefonbuch anpassen
Bei der Suche nach potenziellen Opfern orientieren sich die Betrüger am öffentlichen Telefonbuch. Darin suchen sie gezielt nach Personen mit einem traditionellen Vornamen, da dieser einen Hinweis auf das Alter liefern könnte.
Um sich vor solchen Telefonbetrügern zu schützen, rät die Polizei, den Vornamen im Telefonbuch auf den ersten Buchstaben zu reduzieren.
Zudem sollte man generell misstrauisch sein, wenn eine unbekannte Person anruft: «Geben Sie niemals Auskunft über ihre persönliche oder finanzielle Situation und deponieren sie niemals Geld oder Wertsachen. Schon gar nicht einer fremden Person», warnt Surber.