Kinderkliniken registrieren mehr Fälle von misshandelten Kindern
In der Schweiz gibt es immer mehr Fälle von Kindsmisshandlung. Meist sind die Täter Familienangehörige.
Das Wichtigste in Kürze
- In Schweizer Kinderkliniken werden immer mehr Kindsmisshandlungsfälle registriert.
- Knapp zwei von fünf misshandelten Kinder waren von psychischer Misshandlungen betroffen.
- Meist kommt es in der eigenen Familie zu den Misshandlungen.
An Schweizer Kinderkliniken sind 2017 erneut deutlich mehr Fälle von Kindsmisshandlungen registriert worden. Die Zahl der vermuteten oder sicheren Misshandlungen stieg um 10 Prozent auf 1730 Fälle. Die Täter sind vor allem Familienangehörige.
Die 1730 Fälle wurden in 20 der insgesamt 31 Kinderkliniken registriert. Knapp zwei von fünf misshandelten Kinder waren von psychischer Misshandlungen betroffen. Das teilte die Fachgruppe Kinderschutz der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie am Mittwoch mit.
Das Miterleben von häuslicher Gewalt unter den Eltern und innerhalb der Familie sei für immer mehr Kinder eine traurige Realität. Die dadurch entstehende psychische Beeinträchtigung dürfe nicht unterschätzt werden.
Jedes vierte Kind erlitt eine körperliche Misshandlung und jedes fünfte Kind eine Vernachlässigung. Rund 15 Prozent der behandelten Kinder wurde sexuell missbraucht.