Klarer Trend zu höherer Bildung in der Schweiz

Keystone-SDA
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Neuchâtel,

In den letzten 20 Jahren zeichnet sich in der Schweiz ein klarer Trend zu höherer Bildung ab. Vor allem Frauen studieren öfter als früher.

Universität Fribourg
Die Universität Fribourg von aussen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute studieren deutlich mehr Frauen, als noch vor 20 Jahren.
  • Allgemein hat die Quote der Hochschulabsolventen schweizweit zugenommen.
  • Das zeigen neue Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS).

In den letzten 20 Jahren hat sich in der Schweiz ein deutlicher Trend zu höherer Ausbildung gezeigt. Die Zahl derjenigen, die sich mit einer Lehre begnügen, stieg nur leicht, diejenigen auf tertiärer Stufe dagegen stark. Frauen entscheiden sich besonders oft für eine Hochschulausbildung.

An den Pädagogischen Hoch- und Fachhochschulen haben Frauen ihre Quote auf über 53 Prozent fast verdoppelt. An den Universitäten, wo ihr Anteil schon vor 20 Jahren relativ hoch war, stellten sie 2020 über die Hälfte (51,8 Prozent) der Studentenschaft.

Auch Ausländerquote nahm stark zu

An den Universitäten nahm auch die Ausländerquote signifikant zu, um 11 Prozentpunkte innert 20 Jahren. Das liegt um etwa 6 Prozentpunkte über dem allgemeinen Anstieg des Ausländeranteils in der Wohnbevölkerung. Die am Freitag vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichten Zahlen sagen allerdings nichts darüber aus, wer von den Studierenden extra zur Ausbildung in die Schweiz immigrierte.

Auf den übrigen Bildungsstufen entspricht der Anstieg des Ausländeranteils ungefähr dem allgemeinen Quotenanstieg. Bei der beruflichen Grundbildung liegt sie leicht darüber, bei der Höheren Berufsbildung und den Fach- und Pädagogischen Hochschulen leicht darunter.

Parallel zur Ausbildungsstatistik hat das BFS am Freitag auch eine Zusammenstellung von Statistiken über Lehrkräfteausbildung veröffentlicht. Angesichts des herrschenden Lehrermangels sind beispielsweise die Zahlen zu Quereinsteigenden von Interesse: Diese Ausbildung wurde 2012 aus einem damaligen Lehrermangel heraus erleichtert.

Schulen Lehrer
Schulen haben oft Mühe, offene Stellen mit qualifiziertem Personal zu besetzen. - Keystone

Die Begeisterung für diesen Ausbildungsweg nahm bis 2016 kontinuierlich zu von 21 Abschlüssen 2012 auf 217 fünf Jahre später. Seither sanken die Abschlüsse von Quereinsteigenden wieder und lagen 2020 bei 136 von insgesamt 5162 EDK-anerkannten Lehrkräfteabschlüssen.

Abschlüsse nehmen in allen Regionen zu

Über andere Formen der Abschlüsse lassen sich weniger eindeutige Aussagen machen. «Seit 2010 nahmen die Abschlüsse im Mittel in allen Regionen zu», schreibt das BFS, «der Trend war jedoch nicht immer linear, sondern wies auch Einbrüche auf». In den letzten beiden Jahren zeigt sich aber eine abnehmende Zahl von Lehrkräfteabschlüssen in der Deutschschweiz, bei starker Zunahme in der Westschweiz und leichtem Anstieg im Tessin.

Grosso modo lagen die Zahlen der Abschlüsse 2020 etwa im Bereich von denjenigen 2015. Während diesem Zeitraum dürfte die Schülerzahl aber analog dem Bevökerungswachstum zugenommen haben. Das erklärt unter dem Strich den Lehrkräftemangel.

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