Klima-Aktivisten wollen Schweizer Unis besetzen
Um die Schulen zu «repolitisieren», plant eine Gruppe von 80 Klimaaktivisten, hierzulande Unis und Schulen zu besetzen. Bussen werden dabei in Kauf genommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Rund 80 Klimaaktivisten planen hierzulande, Schulen und Universitäten zu besetzen.
- Nach der Corona-Pause sollen die Schulen so «repolitisiert» werden.
- Bisher haben die Bildungseinrichtungen von diesen Aktionen keine Kenntnis gehabt.
«NZZ am Sonntag»: Eine Gruppe von rund 80 jungen Klimaaktivistinnen und -aktivisten plant in den grösseren Städten die Besetzung von Schulen und Universitäten. Anvisiert werden insbesondere Bildungseinrichtungen in den grössten Städten der Deutschschweiz und der Romandie.
Dies bestätigte Klimastreik-Sprecher Cyrill Hermann in der «NZZ am Sonntag». Nach der Corona-Pause gehe es jetzt darum, «die Schulen zu repolitisieren». Man habe den Kern der Bewegung aus den Augen verloren: «Das sind die Jungen, die in der Schweiz von der Klimakrise am meisten betroffen sind.» Deshalb solle an den Schulen und Unis «Raum für die Klimadiskussion» entstehen.
«Ziviler Ungehorsam ist ein absolut legitimes Mittel»
Fünf Teams würden derzeit die Aktionen vorbereiten. Diese reichen von kurzen Einnahmen einzelner Räume bis hin zu wochenlangen Besetzungen ganzer Schulhäuser, bis die Polizei eingreife. Dabei nehme man auch Bussen in Kauf.
«Alle sind sich einig, dass ziviler Ungehorsam ein absolut legitimes Mittel ist.» Dies angesichts der Untätigkeit der Politik in der Klimakrise, meint Hermann. Die Universitäten haben bis jetzt noch keine Kenntnis solcher Vorbereitungen.
Die ETH wollte mit den Aktivisten Kontakt aufnehmen – ohne Erfolg. Ein präventiver Schutz bei den über 200 Gebäuden sei ohnehin schwierig, wie Mediensprecherin Franziska Schmid gegenüber «NZZ am Sonntag» erklärt.
Nicht nur in der Schweiz ist die Besetzung von Schulen und Unis derzeit ein Thema. International wird die Kampagne «End Fossil: Occupy», zu Deutsch etwa «Fossile Energie beenden: Besetzen» genannt.