Klima-Allianz kritisiert SNB für Fracking-Unterstützung
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält Anteile an 69 Unternehmen, welche Fracking-Verfahren anwenden. Die Klima-Allianz reagiert empört.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SNB soll jährlich bis zu 7 Mio. Tonnen CO2-Ausstoss durch Fracking unterstützen.
- Sie hält Vermögenswerte an 69 Unternehmen, welche das Verfahren anwenden, so ein Bericht.
- Die Investitionen sorgen bei der Klima-Allianz für Empörung.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) soll für Treibhausgasemissionen durch Fracking in Höhe von etwa sieben Millionen Tonnen CO2-Äquivalent verantwortlich sein. Das hat «Le Matin Dimanche» errechnet.
Die SNB hielt Ende 2022 Vermögenswerte in 69 Unternehmen, die diese Technologie nutzten. Das heisst es in einem Bericht der SNB-Koalition, in den die Zeitung Einsicht nehmen konnte. Der Gesamtwert der Investitionen beläuft sich auf neun Milliarden US-Dollar.
Bei der SNB-Koalition, einem Ableger der Klima-Allianz, die 140 Schweizer NGOs umfasst, sorgt der Bericht für Empörung. Sie fordert die SNB auf, diesen Kurs zu korrigieren. Sie erinnerte daran, dass sich 14 Kantone gegen Fracking positioniert haben. Es ist wegen seiner schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt verpönt.
Fracking-Chemikalien stark umweltschädlich
Fracking ist ein Verfahren, mit dem sich Erdgas aus undurchlässigem Gestein lösen lässt. Bei dem Gestein handelt es sich oft um Tongesteine, darum spricht man umgangssprachlich auch von Schiefergas.
In die entsprechende Gesteinsschicht wird unter enormem Druck ein Gemisch aus Wasser, Quarzsand oder Keramikkügelchen und diversen Chemikalien gepresst. Diese gelten jedoch als umweltschädlich und giftig für den Menschen.
Auch der Schweizer Boden soll reich an den im Gestein gespeicherten Gasreserven sein. Schätzungen gehen von bis zu 3400 Milliarden Kuibkmeter aus, schreibt das Bafu. Der Bundesrat hält jedoch klar fest, dass Fracking hierzulande aus umwelt- und klimapolitischen Gründen unerwünscht ist.