Klimastreik zeigt Bedürfnis nach Politik im Unterricht
Mit den Klimastreiks zeigt die Jugend ihr Interesse an der Politik. Nun müssen die Schulen nachziehen, wünscht sich der Verband der Schweizer Jugendparlamente.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit den Klimastreiks kommt die Forderung nach mehr politischer Bildung an Schulen.
- Der Dachverband der Schweizer Jugendparlamente will einen fixen Platz für Staatskunde.
Am Samstag gingen wieder Tausende Jugendliche auf die Strassen und protestierten für das Klima. Auch die Eltern wurden erfolgreich dazu animiert. Für viele steht fest: Die Jugend von heute will politisch mitbestimmen. Dies bleibt nicht ohne Wirkung.
Klimastreik bringt womöglich Stein ins Rollen
Damit sich Junge auch nach dem Klimastreik noch beteiligen können, wird einerseits ein tieferes Stimmrechtsalter gefordert. Andererseits diskutieren gewisse Kantone wie Basel-Land auch schon über eine Änderung des Unterrichts.
Für Valeria Pagani vom Dachverband Schweizer Jugendparlamente (DSJ) ist dies eine erfreuliche Entwicklung. Denn Befragungen würden zeigen, dass sich 70 Prozent der Jugendlichen mehr politischen Unterricht wünschen.
Doch: «Politische Bildung wird in den Kantonen geregelt.» Sie entscheiden, wie oft und wo Politik im Unterricht stattfindet. Einzelne Kantone haben bereits ein separates Fach dafür, die meisten integrieren Politik jedoch in der Geschichtskunde.
Mathe oder Technik verdrängen die Politik
Der Dachverband stellt jedoch fest, dass Geschichte und somit Staatskunde gemessen an den Wochenstunden abnimmt. Dies zugunsten der MINT-Fächer wie Mathematik, Technik oder Informatik.
Obwohl: «In jeder Debatte rund um die politische Partizipation von Jungen wird immer wieder die Bedeutung der politischen Bildung unterstrichen.»
Dabei solle die politische Bildung den Jugendlichen zeigen, wie sie sich einbringen können. Dazu gehöre nicht nur das Hintergrundwissen, sondern auch die Übung. So organisiert der Dachverband zum Beispiel an Schulen Debatten mit lokalen Gemeindepolitikern.
«Viele Lehrpersonen befürchten, sich beim Thema die Finger zu verbrennen und die Inhalte politisch nicht neutral vermitteln zu können.»