Klimawandel bringt Wanderung von Fröschen und Kröten durcheinander
Der Klimawandel bringt den Ablauf der Wanderung von geschlechtsreifen Fröschen, Kröten, Molchen und anderen Amphibien zu den Laichgewässern durcheinander.
Das Wichtigste in Kürze
- Frösche und Kröten in der Schweiz leiden unter den Folgen des Klimawandels.
- Wegen der langen Trockenheit im letzten Frühling machen sie sich nicht auf zum Laichen.
- Pro Natura sorgt sich langfristig um die Arten in der Schweiz.
Das bedrohe das Leben der bereits gefährdeten Tiere zusätzlich, warnt der Umweltverband Pro Natura. Die lange Trockenheit im letzten Februar und März führte dazu, dass sich nur wenige Grasfrösche und Erdkröten auf die Reise machten, wie Pro Natura am Montag mitteilte.
Kurz nach Beginn der Fortpflanzungszeit habe es ausserdem nochmals Frostnächte gegeben, die den Grasfroschlaich absterben liessen.
Frösche wichtig für Ökosystem
Damit kommt mit dem Klimawandel ein zusätzlich bedrohender Faktor für die Tiere hinzu. Denn Amphibien sind bereits stark bedroht wegen des grossen Schwunds von Feuchtgebieten. Viele sterben zudem bei der Strassenüberquerung ihrer Wanderung.
Zwar können sich Amphibien laut Pro Natura von einzelnen solchen Klimaereignissen erholen. Treten sie aufgrund des Klimawandels jedoch gehäuft auf, könne das ganze Bestände auslöschen, hiess es. Und das wäre laut dem Umweltverband fatal. Amphibien seien wichtige Bindeglieder in der Nahrungskette. Sie fressen Mücken, Fliegen und andere Insekten und sind selbst wichtige Beutetiere für Vögel und Reptilien.
Jedes Jahr wandern schweizweit Millionen geschlechtsreifer Frösche, Kröten und Molche von ihren Überwinterungsquartieren im Wald zu den Laichgewässern, in denen sie geboren wurden. Dabei sind sie oft kilometerweit unterwegs. Mildere Temperaturen und Niederschläge signalisieren diese Paarungszeit. Im Schnitt dauert diese im Mittelland von Mitte Februar bis Ende März.
Um die Amphibien vor dem Tod auf der Strasse zu retten, errichten Freiwillige jedes Jahr an besonders kritischen Stellen Sperren aus Plastik. Diese leiten die wandernden Tiere in Auffangbehälter. Die Freiwilligen sammeln sie dann ein und tragen sie über die Strasse. Zudem werden Tümpel und Teiche zum Teil künstlich für die Tiere angelegt.