Klimawandel und neue Konfliktarten fordern humanitäre Helfer heraus

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Genève,

Neuartige Konfliktarten und der Klimawandel bringen der humanitären Hilfe immer grössere Herausforderungen, wie IKRK-Präsident Peter Maurer heute Montag sagte.

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Klimawandel: Angehörige des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe unterrichten am Freitag, 26. September 2014, bei Erbil/Irak Mitarbeitende des UNHCR und des KURDS-Hilfswerks im Aufbau der Schweizer Zelte. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Neuartige Konflikte und der Klimawandel fordern die humanitäre Hilfe stärker heraus.
  • Der IKRK-Präsident Peter Maurer sagte: «Wir müssen unsere humanitäre Arbeit anpassen.»
  • Die Organisation müsse mit mehr nicht-staatlichen Akteuren als früher verhandeln.

Die humanitäre Hilfe steht angesichts neuartiger und längerer Konflikte sowie angesichts des Klimawandel vor immer grösseren Herausforderungen. Das sagte der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer, heute Dienstag in Genf.

Humanitäre Hilfe könne nicht mehr in erster Linie eine Notversorgung von Geflohenen oder drangsalierten Menschen sein. Die Art und Länge von Konflikten, die Zahl der Vertriebenen belaste immer häufiger die Infrastruktur dort, wo Vertriebene Aufnahme fänden. Grundlegende Einrichtungen wie etwa Wasserversorgung, Gesundheitsdienste oder Schulen müssten dort nachhaltig unterstützt werden.

«Wir müssen unsere humanitäre Arbeit anpassen», sagte er. «Man kann nicht nur Nothilfe leisten, man muss auch Systeme reparieren.» Ein Zusammenbruch etwa der Gesundheitssysteme habe zudem zur Folge, dass sich unter Kontrolle geglaubte Krankheiten wieder ausbreiten.

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IKRK-Präsident Peter Maurer bei einer Pressekonferenz in Genf. - Keystone

Mehr nicht-staatliche Akteure involviert

Zu bewaffneten Konflikten über Grenzen hinweg kämen religiöse und ethnische Konflikte. Anders als früher gebe es mehr nicht-staatliche Akteure, mit denen aber gleichermassen über den Umgang mit Verletzten und Gefangenen oder sichere Zonen für Zivilisten verhandelt werden müsse. Das IKRK sei weltweit heute mit 50 bis 60 Regierungen und mit 561 Gruppen nicht-staatlicher Akteure in Kontakt.

Wachsende Gräben zwischen Armen und Reichen führten in Ländern wie Nigeria zu weiteren Konflikten, durch Gewalt, Korruption und den Zusammenbruch ziviler Regierungsstrukturen. Zu allem komme noch der Klimawandel, der dazu führe, dass Konfliktparteien sich zusätzlich um schwindende Ressourcen stritten.

Um die Wurzeln der Konflikte anzugehen, brauche es aber politische Lösungen, das sei keine Aufgabe des strikt neutralen IKRK. Als humanitäre Organisation könne das IKRK etwa durch vertrauensbildende Massnahmen wie Gefangenenaustausch oder Vermittlung zwischen Konfliktparteien über sichere Zonen für Zivilisten zur Entspannung beitragen.

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