Konsumentenpreise in der Schweiz sind im November auf Monatsbasis stärker zurückgegangen

Keystone-SDA Regional
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Zürich,

Die schwache Inflation könnte Experten zufolge die Schweizerische Nationalbank (SNB) veranlassen, länger als bislang erwartet an den heutigen Negativzinsen festzuhalten.

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Tiefes Einkommen schlägt sich auf die Lebensqualität nieder, besonders in der Pandemie. - Keystone

Das Preisniveau gemessen am Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) verminderte sich im November im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent auf 101,8 Punkte (Basis Dez. 2015 = 100). Innert Jahresfrist betrug die Teuerung damit 0,9 Prozent.

KONJUNKTUR: Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse geht von einer Halbierung des Schweizer Wirtschaftswachstums im kommenden Jahr aus. Für das laufende Jahr erwartet der Verband ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 2,7 Prozent. 2019 soll dann das Plus nur noch um 1,4 Prozent betragen. Im Juni lautete die Prognosen von Economiesuisse noch auf 2,3 Prozent für das laufende und 1,7 Prozent für das kommende Jahr. Der Verband verweist zur Begründung auf die nachlassende Dynamik der Weltwirtschaft und die zunehmenden wirtschaftspolitischen Unsicherheiten. So hätten der Handelskrieg zwischen den USA und China, der Brexit, die Angst vor einer erneuten Schuldenkrise in Europa und mögliche Massnahmen der EU gegen die Schweiz die Unternehmen verunsichert, schreibt der Verband.

KONJUNKTUR: Die Unternehmen in der Schweiz beurteilen ihre Geschäftslage zu Beginn des Schlussquartals 2018 etwas schlechter als zuletzt. Sowohl das Barometer für die Grossunternehmen wie auch das für die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sind seit März dieses Jahres rückläufig. Bei den KMU verschlechterten sich die Indikatoren im Oktober vor allem im Vergleich zum Vorjahr, wie die UBS zu ihrem KMU-Barometer mitteilte. So gingen die Bestellungseingänge und das Produktionsniveau zurück. Zugleich verbesserten sich beide Indikatoren leicht im Vergleich zum Vormonat.

IMMOBILIEN: Wohnen in der Schweiz wird wieder billiger. So sind die Angebotsmieten im November wieder leicht gesunken und auch die Preise für Einfamilienhäuser gingen erstmals seit mehreren Monaten wieder zurück. Beim Stockwerkeigentum gab es indes keine Bewegung, wie das Wohnungsportal Immobilienscout24 und das Beratungsunternehmen IAZI mitteilten. Künftig dürfte die Preisentwicklung weiter eher gedämpft verlaufen. Mieten und Preise Einfamilienhäuser sinken

VERSICHERUNGEN: Trotz zuletzt schwerer und teurer Naturkatastrophen steht der Rückversicherer Swiss Re felsenfest und mit einer dicken Kapitaldecke ausgestattet da. Die Kapitaldecke sei in den ersten neun Monaten durch die Belastungen des Hurrikans «Florence» oder der japanischen Taifune «nicht einmal angekratzt» worden, sagte Konzernchef Christian Mumenthaler im Interview mit AWP. «Aus heutiger Sicht könnte unsere Bilanz ein Mehrfaches der Belastung aus dem Jahr 2017 auffangen.» Zum vierten Quartal, in dem der Hurrikan «Michael» und die Waldbrände in Kalifornien gewütet hatten, könne er jedoch keine Voraussagen machen.

NATURKATASTROPHEN: Tropische Wirbelstürme haben in diesem Jahr volkswirtschaftliche Schäden in Höhe von mehr als 50 Milliarden US-Dollar verursacht. Damit liegen die von Hurrikanen und Taifunen verursachten Verwüstungen ein weiteres Mal über dem langjährigen Schnitt von etwa 34 Milliarden Dollar. Besonders stark getroffen wurden die USA und Japan. Das geht aus einer Analyse des weltgrössten Rückversicherers Munich Re hervor. Doch blieb zumindest eine Wiederholung des Katastrophenjahrs 2017 mit Wirbelsturmschäden in dreistelliger Milliardenhöhe aus.

CHEMIE: Der saudische Clariant-Grossaktionär Sabic will den Baselbieter Spezialitätenkonzern offenbar nicht ganz kontrollieren. «Wir streben keine vollständige Übernahme an. Wir halten viel von Partnerschaften», sagte Konzernchef Yousef al-Benyan. Dies sagte er in einem vorab veröffentlichten Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung». Der saudische Chemieriese hält rund einen Viertel an Clariant.

TELEKOMMUNIKATION: Im harten Kampf um Fernsehzuschauer suchen die Telekomanbieter immer neue Wege: So flechtet der Kabelnetzbetreiber Quickline nun die Angebote von Netflix und Youtube in die klassische TV-Oberfläche mitein. Damit finden die Kunden Inhalte mit wenigen Klicks und müssen nicht zwischen verschiedenen Oberflächen herumspringen. Sucht man etwa den Schauspieler George Clooney, werden nicht nur die Filme, in denen der Schauspieler mitgemacht hat, zum Schauen angeboten, sondern auch Youtube-Clips und Suchergebnisse aus dem Internet. Zudem erhält der Zuschauer Ergebnisse von Suchanfragen, die im Zusammenhang mit George Clooney ebenfalls häufig gemacht werden. Quickline hat das Live-TV, das Replay-Angebot, die Videothek und den Sportsender 'MySports' bei der persönlichen Suche mit der App-Welt verschmolzen.

BANKEN: Die UBS zahlt ihren Mitarbeitenden in der Schweiz 2019 insgesamt 1,0 Prozent mehr Lohn. Diese Anpassung gilt für die Angestellten bis und mit mittleres Kader. Das heisst aber nicht, dass jeder Mitarbeiter ab März 1 Prozent mehr verdient. Wer eine wie hohe Gehaltserhöhung bekommt, hängt vom Marktlohn, der Funktion sowie der Leistung ab. Die Lohnerhöhung resultiere aus den Verhandlungen zwischen den Delegationen der Arbeitgeberseite und der Arbeitnehmervertretung, hiess es weiter. Bereits 2018 war die Lohnsumme um 1,0 Prozent erhöht worden.

HANDEL: Britische Firmen befürchten, dass ihre Produktion bei einem ungeordneten Brexit einbrechen wird. Binnen zwölf Monaten droht dann ein Rückgang um 2,5 bis 6,9 Prozent, wie eine Umfrage der Bank von England unter 369 Unternehmen ergab. Nur knapp ein Drittel habe bei Vorbereitungen für den Brexit zusätzliche Vorkehrungen vorgenommen, um sich für das Extrem-Szenario zu rüsten - beispielsweise durch neue Rechtsträger oder Änderungen der Lieferketten. Insbesondere Firmen in der Luftfahrt- oder Autobranche, die auf zeitnahe und bedarfsgerechte Zulieferung angewiesen sind, seien in Sorge, dass ein harter Brexit ihre Produktion durcheinanderwirbeln könne.

MEDIEN: Der Daten- und Nachrichtenanbieter Thomson Reuters will schlagkräftiger werden und verordnet sich dafür auch einen gross angelegten Stellenabbau. Bis 2020 sollen 3'200 Jobs wegfallen. Das sind 12 Prozent der weltweiten Belegschaft, wie der Konzern am Dienstag auf einer Investorenveranstaltung in Toronto ankündigte. Die Kosten sollten deutlich sinken. Umgekehrt verspricht Thomson Reuters seinen Anlegern, dass bis 2020 ein jährliches Umsatzplus von 3,5 bis 4,5 Prozent geschafft wird.

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