Krebs

Krebs betrifft immer mehr unter 50-Jährige

Von Jahr zu Jahr werden immer mehr 20- bis 49-Jährige mit Krebs diagnostiziert. Das hat mit der Ernährung, dem Lebenswandel und früherem Screening zu tun.

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Arzt mit einem Scan. Immer mehr jüngere Leute erkranken an Krebs. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der unter 50-Jährigen, die an Krebs erkranken, steigt seit den 1990er Jahren.
  • Jährlich erhalten mehr Menschen zwischen 20 und 49 Jahren eine Krebs-Diagnose.
  • Dieser Trend ist auf einen veränderten Lebenswandel und die Ernährung zurückzuführen.

Seit den 1990er Jahren nimmt die Zahl der unter 50-Jährigen, die an Krebs erkranken, stark zu. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Harvard-Universität, die Daten aus 44 Ländern ausgewertet hat. «Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird», sagte Autor Tomotaka Ugai in der «NZZ am Sonntag». Das Krebsrisiko nehme mit jeder Generation zu, mutmasst Ugai.

Unterstützt wird das Bild durch Zahlen, die die Schweizer Krebsregistrierstelle für die «NZZ am Sonntag» zusammengestellt hat: Von Jahr zu Jahr erhalten mehr Menschen in der Altersgruppe zwischen 20 und 49 die Diagnosen Darmkrebs. Auch Bauchspeicheldrüsenkrebs und vor allem auch Brustkrebs werden bei Jüngeren diagnostiziert. «Insgesamt erkranken Männer häufiger an Krebs als Frauen.»

Im Alter zwischen 20 und 49 Jahren seien aber deutlich mehr Frauen betroffen. Das sagt Elisabetta Rapiti, Epidemiologin an der Universität Genf, gegenüber «NZZ am Sonntag».

Krebs: Frühe Diagnose wegen Ernährung und Lebenswandel

In den Jahren 1998 bis 2012 hat sich das Risiko der 15- bis 39-Jährigen, an Darmkrebs zu erkranken, gar verdoppelt. Demgegenüber erkranken ältere Jahrgänge seit 2005 weniger an Krebs.

Die Gründe für diese Zunahme sind laut Spezialisten unter anderem in der Ernährung und dem Lebenswandel zu suchen: Fast Food, stark verarbeitete Lebensmittel, vor allem Fleisch, Alkohol und Rauchen, begünstigen die Krebsbildung. Auch Übergewicht im Kindesalter bedeutet ein höheres Risiko für Darmkrebs. Dazu kommt, dass durch früheres Screening gewisse Tumoren rascher erkannt werden.

Jetzt wollen US-amerikanische Behörden eingreifen: Seit 2021 empfehlen sie ein Darmkrebs-Screening ab 45 Jahren. In der Schweiz ist ein frühes Screening noch kein Thema. Das sagt Marcel Zwahlen, Epidemiologe an der Universität Bern, gegenüber «NZZ am Sonntag».

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Demgegenüber werde das Alter sogar auf 75 Jahre angehoben. Dies, da «Darmkrebs bei den 70-Jährigen sehr häufig vorkommt und auch danach noch stark ansteigt», erklärt Zwahlen.

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