Gemeinde oder Stadt? Eher ländlich und familiär oder gross und anonym? Den Begriffen haften viele Klischees an. Die Luzerner Vorortsgemeinde Kriens hat gestern an der Urne entschieden, dass sie sich von der Bezeichnung «Gemeinde» verabschieden wollen. Kriens ist ab 2019 eine Stadt.
Die Gemeinde Kriens LU wird zur Stadt. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gemeinde Kriens nennt sich ab 2019 Stadt Kriens.
  • Rechtlich gibt es keine Vorschriften, wer sich Gemeinde oder Stadt nennt.
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Wann ist man eine Gemeinde? Wie wird man zur Stadt? Warum will man keine Gemeinde mehr sein? Es drängen sich einige Fragen auf, wenn man hört, dass sich Kriens ab dem Jahr 2019 «Stadt» nennen will. Als Anhaltspunkt gilt landläufig die Einwohnerzahl von 10'000, die eine Gemeinde zur Stadt macht. Die Gemeinde Kriens überschreitet dies mit ihren rund 27'000 Einwohnern deutlich.

Sucht man nach Definitionen für den Begriff «Stadt», stösst man auf verschiedene Definitionen. Unter dem historischen Stadtbegriff findet man Orte wie Arosa GR oder Willisau LU, die das Stadtrecht besitzen.
Beim Bundesamt für Statistik müssen Kriterien wie Anzahl und Dichte der Einwohner, Anzahl Arbeitsstellen und Übernachtungen erfüllt sein, damit ein Ort als Stadt bezeichnet wird. «Aufgrund dieser Definition gibt es in der Schweiz derzeit 162 [statistische] Städte», erklärt Carol Mauerhofer, Kommunikationsleiterin des Schweizerischen Städteverbands auf Anfrage. Und auch diese Kriterien erfüllt Kriens schon lange.

Rechtlich gibt es keine Vorschriften, ob sich ein Ort Gemeinde oder Stadt nennen will. Ist das Stimmvolk einverstanden, steht der Umbenennung nichts im Weg.

Nau-Reporterin Pia Riedweg trifft den Krienser Gemeindepräsident, der bald als Stadtpräsient amtet, und will wissen, warum Kriens keine Gemeinde mehr sein will.

«Jetzt können wir auf Augenhöhe diskutieren».
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