LafargeHolcim stehen weiter Forderungen wegen Kinderarbeit ins Haus
Der Zementhersteller LafargeHolcim ist mit Forderungen wegen Kinderarbeit konfrontiert. Zwei Jahre nach Aufdeckung des Kinderarbeits-Skandals in Uganda hat LafargeHolcim laut Hilfswerken noch nichts unternommen, um Opfern zu helfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Zementhersteller LafargeHolcim ist mit Forderungen wegen Kinderarbeit konfrontiert.
- Zwei Jahre nach Aufdeckung des Kinderarbeits-Skandals in Uganda hat LafargeHolcim noch nichts unternommen.
Die Hilfswerke Brot für alle und Fastenopfer fordern den Zementkonzern LafargeHolcim anlässlich der Generalversammlung (GV) vom Dienstag in Dübendorf ZH dazu auf, seine Verantwortung endlich wahrzunehmen. Wie sie bereits an der GV vor einem Jahr monierten, hätten LafargeHolcim und sein Zulieferer bis im Herbst 2016 in Uganda rund 150 Kinder ausgebeutet. Seit Januar 2017 kaufe die schweizerisch-französische Firma den Rohstoff nur noch aus mechanisierten Steinbrüchen, die nur erwachsene Arbeitskräfte beschäftigten.
Die Kinderarbeit aufgedeckt hatte vor zwei Jahren die französische «Le Monde». Konkret ging es um den Abbau von Pozzolan, einen Hilfsstoff zur Zementproduktion. Eine Untersuchung der Schweizer Hilfswerke mit der Partnerorganisation vor Ort ergab, dass die meisten befragten Kinder Verletzungen erlitten, weil die Arbeit sehr gefährlich war.
Dass LafargeHolcim und die Zulieferer seit Januar 2017 nichts mehr aus dem handwerklichen Abbau bezogen haben, reicht den Hilfswerken nicht. Da der Konzern jahrelang auf Kosten von Kindern und Jugendlichen profitiert habe, solle er die jungen Menschen unterstützen, damit sie fehlende Schuljahre und Ausbildungen nachholen könnten, forderten sie.
Die geforderte Hilfe ist laut NGO bisher nicht eingetroffen. Ehemalige Kinderarbeiter sagten, LafargeHolcim habe nichts unternommen, um ihnen zu helfen, teilten die Hilfswerke mit, die kürzlich für Video-Interviews vor Ort waren.
Auf die neue Kritik dementierte LafargeHolcim den Vorwurf der Kinderarbeit erneut. Er ist ein Problem unter grösseren, mit denen sich LafrageHolcim derzeit herumschlägt. Das Verfahren im Zusammenhang mit den Schutzgeldern, die LafargeHolcim in Syrien an bewaffnete Gruppen, darunter auch den «Islamischen Staat», bezahlt haben soll, ist noch nicht abgeschlossen.