Leicht zunehmende Tendenz der Krätze-Erkrankungen in Stadt Zürich
In der Stadt Zürich ist eine leicht zunehmende Tendenz der Anzahl Krätze-Erkrankungen festzustellen. Dies schreibt der Stadtrat in seiner Antwort auf einen SP-Vorstoss. Gleichzeitig beruhigt er: Die juckende Hautkrankheit stelle keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit in der Stadt Zürich dar.
Da für Krätze keine Meldepflicht bestehe, können keine zuverlässigen Aussagen zur Verbreitung in der Stadt Zürich gemacht werden, schreibt die Stadtregierung in der am Donnerstag veröffentlichten Antwort auf die schriftliche Anfrage von SP-Parlamentariern.
Beobachtungen des Instituts für Dermatologie und Venerologie des Stadtspitals Zürich zeigten eine leicht zunehmende Tendenz der Anzahl Erkrankungen mit Krätze, schreibt der Stadtrat. Grundsätzlich gelte, dass das Auftreten von Krätze deutlichen Schwankungen unterliege – mit Häufungen in der kalten Jahreszeit.
Keine Meldestelle trotz steigender Fälle
Dem schulärztlichen Dienst wurden seit Jahresbeginn fünf Krätze-Fälle bekannt, der Krippenaufsicht zwei. In den Ambulatorien des stadtärztlichen Dienstes wurden seit Januar 50 Fälle diagnostiziert. 86 Prozent betrafen Personen aus dem Bundesasylzentrum.
Die Stadtregierung betont aber auch, dass Krätze keine gefährliche Erkrankung sei. «Sie ist gut behandelbar und stellt keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit in der Stadt Zürich dar.»
Die Schaffung einer Meldestelle zur Erfassung von Krätze-Fällen findet der Stadtrat nicht angezeigt. Aufwand und Kosten stünden nicht in einem angemessenen Verhältnis zur aktuellen Krankheitslast.
«Krätzemobil»: Nicht zielführend oder verhältnismässig
Auch die Einführung eines sogenannten «Krätzemobils», das bei Ausbrüchen auf Ansteckungen überprüft, erachtet der Stadtrat aktuell weder als zielführend noch verhältnismässig.
Krätzmilben sind Spinnentiere, die feine, tunnelförmige Gänge in die Hornschicht der Haut graben und dort ihre Eier ablegen. Übertragen werden sie vor allem durch Hautkontakt von Mensch zu Mensch, aber auch eine Übertragung durch Wäsche, Kleidung und Decken ist möglich.