Mädchen (†13) verunglückt: So gefährlich können Trampolinhallen sein
Der tödliche Sturz einer 13-Jährigen in einer Berner Trampolinhalle macht auch Besitzer anderer Freizeithallen betroffen: «Das ist das Schlimmste überhaupt!»
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Mädchen (13) ist in einer Trampolinhalle gestürzt und den Verletzungen erlegen.
- Fuss verloren, Kiefer gebrochen, abgestürzt: Der Unfall ist kein Einzelfall.
- Besitzer anderer Freizeit-Hallen leiden mit dem Team aus Belp BE mit.
Ein 13-jähriges Mädchen erliegt nach einem Sturz in der Trampolinhalle Bouncelab in Belp BE seinen Verletzungen. Diese Schock-Nachricht hat bei Betreibern anderer Trampolin- und Freizeithallen rasch die Runde gemacht – und Bestürzung ausgelöst.
«Ich bin schockiert. Das ist das Schlimmste, was einem Besitzer passieren kann», sagt etwa Robert Gasser. Er führt den BEO-Funpark in Bösingen FR, ein Indoor-Spielpark mit Hüpfburgen, Trampolins und vielem mehr, der jährlich 120'000 Gäste zählt.
Gasser leidet mit Bouncelab-Geschäftsführer Marcel Meier mit. Aus eigener Erfahrung weiss er: «Wo gespielt und sich ausgetobt wird, passieren Unfälle.» Ungern erinnert er sich an seinen schlimmsten Unfall zurück. «Ein Erwachsener machte auf einem Trampolin einen Misstritt und verlor dabei einen Fuss», so Gasser.
Glück im Unglück: Der Fuss konnte wieder angenäht werden. Bei einem anderen Unfall habe sich ein Kind den Kiefer gebrochen, als es von einem Turm herunterfiel. «Weil die Eltern auf dem Handy spielten, statt das Kind zu überwachen», sagt Gasser. Eine Problematik, die leider viel zu oft vorkomme.
Eltern am Handy statt beim Kind
Dass Eltern die Aufsichtspflicht für ihre Kinder wahrnehmen, ist auch in den Augen der Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU ein absolutes Muss. «Sie sollten ihr Kind beobachten und eingreifen, wenn es sich oder andere gefährdet oder zu waghalsige Sprünge versucht», teilt die BFU mit.
Ebenso wichtig sei gezieltes Aufwärmen vor dem Springen und die richtige Kleidung wie etwa Antirutsch-Socken.
Um präventiv gegen Unfälle in Trampolinparks vorzugehen, arbeitet die BFU zusammen mit Branchenvertretern – darunter auch dem Bouncelab in Belp – auf schweizweite Sicherheitsstandards hin.
«Es ist kaum zum Aushalten»
Bouncelab-Besitzer Marcel Meier, der am vergangenen Sonntag beim Unfall als Ersthelfer im Einsatz stand, will am Dienstag vor den Medien näher auf den Unfall eingehen.
Er und sein Team leiden, trotz viel Zuspruch: «Wir fühlen uns in dieser Extremsituation getragen von unserem Umfeld und schätzen das sehr, auch wenn es kaum zum Aushalten ist», sagte er am Montag gegenüber Nau.ch.