Forscher des Schwedischen Naturhistorischen Museums haben es zufällig entdeckt: Männliche Mammuts sind weitaus öfter zu Tode gestolpert als ihre weiblichen Artgenossen. Und sie haben auch eine Erklärung dafür.
Forscherin Patrícia Pečnerová mit ihrem Forschungsobjekt, dem Wollhaarmammut.
Forscherin Patrícia Pečnerová mit ihrem Forschungsobjekt, dem Wollhaarmammut. - Twitter

Das Wichtigste in Kürze

  • Unter den erhaltenen Überresten von Mammuts stammen überdurchschnittlich viele von Männchen.
  • Männchen seien wohl ungeschickter vorgegangen und häufiger in Unfälle verwickelt gewesen, schliesssen Forscher.
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Vom Treibsand verschluckt, von der Schlammlawine weggeschwemmt oder schlicht ertrunken, nachdem sie durch dünnes Eis gebrochen sind: Mammuts lebten gefährlich. Und viele Skelette, Stosszähne oder gar ganze Leichen sind bis heute mehr oder weniger gut erhalten, weil sie von der Luft abgeschnitten irgendwo im abgelegenen Sibirien die Jahrtausende überdauert haben.

Professor Zufall hilft mit

Beim Katalogisieren von Gen-Daten aus all diesen Mammut-Funden stutzte die Biologin Patrícia Pečnerová: Da waren mehr Männchen als Weibchen. «Mehr als wir erklären konnten», sagt sie gegenüber der «New York Times».

Von den fast 100 Mammuts, zwischen 4000 und 60'000 Jahre alt, waren zwei Drittel männlich. Die Erklärung fand Pečnerová bei den nächsten Verwandten, den Elefanten: Wie diese bildeten Mammuts wohl Jungesellen-Herden und solche, die von einem alten Weibchen angeführt wurden. «Die kennen sich aus», sagt Forscherkollege Love Dalén.

Übermütige Männchen? Das kennen wir doch …

«Bei vielen Tierarten tendieren die Männchen dazu, etwas dumme Dinge zu tun, wegen denen sie dann auf alberne Art sterben. Mammuts sind da offenbar nicht anders», sagt Dalén. Weil bei den Teenager-Gruppen niemand aufgepasst hat, sind dann immer wieder welche im gefrorenen Moor steckengeblieben und gestorben. Und erfüllen dafür heute der Wissenschaft wertvolle Dienste.

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