Stau

Mega-Stau in chinesischem Hafen sorgt für Lieferengpass bei Migros und Aldi

Simon Binz
Simon Binz

China,

Im Containerhafen Yantian in China läuft derzeit wegen strenger Corona-Massnahmen fast gar nichts. Der Stau hat auch Auswirkungen auf Schweizer Detailhändler.

Yantian
Blick auf den chinesischen Containerhafen Yantian vor der Metropole Shenzhen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem chinesischen Containerhafen steht wegen Corona der Verkehr still.
  • Der Stau lähmt den Welthandel und hat auch bereits Auswirkungen auf die Schweiz.

Es staut wieder im Schiffsverkehr: 84 Frachter haben derzeit vor dem chinesischen Containerhafen Yantian die Anker geworfen. Rund die Hälfte des Verkehrs ist lahmgelegt. Der Grund ist dieses Mal aber nicht eine Schiffspanne wie im Suezkanal Ende Mai, sondern die strengen Corona-Massnahmen.

In der entsprechenden chinesischen Provinz mit der Metropole Shenzhen wurden Ende Mai 150 neue Corona-Fälle gemeldet. Die Regierung reagierte rigoros und erliess strenge Restriktionen für den Schiffshandel. So dürfen Frachter nur mit vorheriger Reservierung in die grossen Häfen einfahren.

Yantian Suezkanal
Wegen des Mega-Staus am Hafen von Yantian droht ein noch grösserer Engpass als nach dem Stillstand im Suezkanal. - Twitter

Wie die «Frankfurter Allgemeine» erklärt, werden nur Buchungen für exportorientierte Container innerhalb von drei bis sieben Tagen vor der Ankunft der Schiffe akzeptiert. Die Auswirkungen des Mega-Staus von Yantian auf den Welthandel sind verheerend. Laut dem Bericht sind nun nämlich chinesischen Handelswege von und nach Asien, Europa und in die USA gleichzeitig beeinträchtigt.

China Yantian
Der Mega-Stau in China beeinträchtigt den Welthandel. - Twitter

Laut einem Bericht von «splash247.com» waren vor zwei Tagen bereits 600'000 Container betroffen. Das sind doppelt so viele, wie beim Suezkanal-Debakel Ende Mai. Grössere Reedereien warnen schon jetzt vor deutlichen Lieferverzögerungen. Der Stau könnte demnach gar die Weihnachtsexport-Saison bedrohen.

Lidl und Migros spüren den Schiffsstau

Wie «20 Minuten» berichtet, bemerken auch die Schweizer Detailhändler bereits etwas von dem Stau. Aldi Suisse will sich zwar aus geschäftspolitischen Gründen nicht genau sagen, welche Produkte betroffen sind, der Discounter lässt aber vermeldet: «Wir können bestätigen, dass wir im Non-Food-Bereich vereinzelt mit Lieferverzügen konfrontiert sind.»

Auch die Migros rechnet demnach mit vereinzelten Verzögerungen im Non-Food-Bereich. So könnten etwa Velos, Haushaltsartikel oder Holzprodukte knapp werden, sagte ein Sprecher.

Migros
Migros will sich stärker auf das Kerngeschäft konzentrieren. (Symbolbild) - keystone

Coop und Lidl spüren laut dem Bericht noch keine Auswirkungen auf den Mega-Stau. Ein Coop-Sprecher meint: «Wir haben bereits vor einiger Zeit auf die allgemeine Lage im Seefrachtverkehr reagiert und entsprechende Massnahmen getroffen.» Generelle Engpässe seien darum kein Thema.

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