Mehr Elektrogeräte verbrauchen weniger Strom
In Schweizer Haushalten und Büros stehen immer mehr Elektrogeräte. Diese werden aber immer effizienter. Der Gesamtenergieverbrauch der Geräte ist zwischen 2002 und 2018 um fast 12 Prozent gesunken.
Das Wichtigste in Kürze
- Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag des Bundesamtes für Energie (BFE).
2018 gab es in der Schweiz insgesamt 47,44 Millionen grosse Haushaltsgeräte sowie IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräte.
Zusammen verbrauchten diese 6806 Millionen Kilowattstunden Strom. Das entspricht 12 Prozent des schweizerischen Stromendverbrauchs, wie das BFE in einer Mitteilung vom Dienstag schreibt.
Die Zahl der Geräte hat seit 2002 um rund 36 Prozent zugenommen. Der Stromverbrauch liegt aber um 11,8 Prozent tiefer als 2002. Bei den IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräten sind die Effizienzgewinne viel grösser als bei den grossen Haushaltsgeräten.
Die Zahl der Haushaltsgrossgeräte in Küche und Waschküche hat seit 2002 um rund 33 Prozent zugenommen. Ihr Energieverbrauch ist aber nur um 0,8 Prozent gestiegen.
Bei den IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräten hat die Zahl um rund 46 Prozent zugenommen. Trotz höherer Leistungsfähigkeit und längerer Nutzungsdauer ist ihr Energieverbrauch um fast 40 Prozent zurückgegangen.
Gründe dafür seien neben dem technologischen Fortschritt Förderprogramme zugunsten effizienter Geräte sowie Mindestanforderungen bezüglich des Standby-Verbrauchs, schreibt das BFE.
Den grössten durchschnittlichen Stromverbrauch pro Gerät weisen bei den Haushaltsgeräten die Wäschetrockner auf. Deren Bestand - so wie jener von Tiefkühlschränken - hat ausserdem stark zugenommen.
Bei den IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräten hat vor allem die Zahl der Notebooks zugenommen. Sie stieg von 1,1 Millionen im Jahr 2000 auf 5,4 Millionen Stück im Jahr 2018.
Set-Top Boxen nahmen von 168'000 Stück im Jahr 2000 auf über 3 Millionen Stück im Jahr 2018 zu. Der Verbrauch dieser Geräte hat sich indes in den letzten 18 Jahren mehr als halbiert.
Die Untersuchungen zeigen auch, dass der Einfluss der Energieetikette beim Gerätekauf sinkt - sowohl bei Kühlschränken und Geschirrspülern als auch bei TV-Geräten. 2018 sind zum Beispiel weniger bestklassierte Kühlschränke verkauft worden als noch im Vorjahr.
Grund dafür dürfte sein, dass die Unterschiede der Energieeffizienz bei Geräten in den A-Kategorien im Bezug zum Anschaffungspreis zu gering seien, schreibt das BFE. Bei den TV-Geräten sieht es den Grund darin, dass immer mehr Geräte mit UHD-Auflösung verkauft werden. Diese brauchen mehr Energie pro Fläche, weil sie über zusätzliche Funktionen verfügen.
Die Daten für die Studie stammen vom Fachverband Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz (FEA) und dem Schweizerischen Wirtschaftsverband der Informations-, Kommunikations- und Organisationstechnik (Swico).