Mehr weibliche Akademiker in der Schweiz als männliche

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Bern,

Der Anteil weiblicher Akademiker nimmt zu. 51 Prozent der 25 bis 34-jährigen Schweizer mit einem Hochschulabschluss sind Frauen.

Vorstellung des OECD-Berichts «Bildung auf einen Blick 2018».
Vorstellung des OECD-Berichts «Bildung auf einen Blick 2018». - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die OECD berichtet heute Dienstag, dass der Anteil an weiblichen Akademikern zunimmt.
  • Zudem ist der Anteil an Hochschulabsolventen in der Schweiz vergleichsweise hoch.

In der Schweiz haben die Frauen im vergangenen Jahrzehnt bei Hochschulabschlüssen stark zugelegt: Der Anteil der Frauen, die einen Tertiärabschluss erlangt haben, ist doppelt so schnell gewachsen wie jener der Männer.

Damit haben mehr Frauen zwischen 25 und 34 Jahren einen Hochschulabschluss als Männer in der gleichen Altersgruppe: Ihr Anteil beträgt 51 Prozent, jener der Männer 49 Prozent.

Dies zeigt der heute Dienstag veröffentlichte Bericht «Bildung auf einen Blick» der Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD). Die Kluft zwischen den Geschlechtern von zwei Prozent ist gemäss der Studie kleiner als im OECD-Durchschnitt - dieser liegt bei 12 Prozent.

Der Bericht zeigt zudem, dass in der Schweiz mehr Erwachsene einen Hochschulabschluss haben als die übrigen Länder im Durchschnitt: 21 Prozent haben einen Bachelor-, 19 Prozent einen Masterabschluss. Zudem hat die Schweiz den höchsten Anteil von Erwachsenen mit Doktortiteln - nämlich drei Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Der grösste Teil der Erwachsenen, nämlich 45 Prozent, erreichen wie in den übrigen OECD-Länder die Sekundarstufe II.

Mehr Jobchancen, nicht mehr Lohn

Wer in der Schweiz einen Hochschulabschluss vorweisen kann, hat gemäss der Studie bessere Anstellungschancen. Allerdings steigt der Lohn mit der Qualifikationsstufe nicht gleich stark an wie in anderen OECD-Ländern. Eine Person mit einem Master- oder Doktortitel verdient in der Schweiz im Schnitt 67 Prozent mehr als jemand mit Sekundarabschluss II. Im OECD-Durchschnitt sind es 91 Prozent.

Einen hohen Stellenwert im Schweizer Bildungssystem haben aber die Berufsausbildungen. Wie die Studie zeigt, machen in der Schweiz 65 Prozent der Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II eine solche Ausbildung (OECD-Durchschnitt: 44 Prozent). Fast sechs von zehn dieser Schülerinnen und Schüler und damit am meisten von allen OECD-Ländern machen eine Berufslehre.

Die Autoren des Berichts sehen in diesen Berufsbildungen die Möglichkeit für Erwachsene, immer wieder lernen und sich neue Fähigkeiten aneignen zu können. Dank der Nähe zwischen diesen Ausbildungsprogrammen und dem Arbeitsmarkt sei die Beschäftigungsrate dieser Personen höher als in der OECD.

9 Prozent mehr für Bildung

Die Autoren der Studie haben auch die öffentlichen Ausgaben der OECD-Länder in der Bildung untersucht. Demnach haben in der Schweiz Bund, Kantone und Gemeinden die Ausgaben für alle Bildungsstufen - von der primären bis zur tertiären - zwischen 2011 und 2015 um 9 Prozent erhöht. Im OECD-Durchschnitt waren es fünf Prozent.

Dem Vernehmen nach investieren viele Länder vornehmlich in die höheren Bildungsstufen. Hier sehen die Autoren Potenzial für die Verbesserung der Chancengleichheit in der Bildung. Mehrere Studien würden zeigen, dass die kognitive Entwicklung eines Kindes schon im Vorschulalter eintritt. Somit müssten die Investitionen dorthin fliessen.

Den grössten Einfluss auf die Bildung und damit wirtschaftlichen und sozialen Erfolg haben aber gemäss der Studie nach wie vor der berufliche und soziale Status der Eltern. Kinder, deren Mütter keinen höheren Bildungsabschluss haben, würden seltener an Angeboten für frühkindliche Betreuung und Bildung teilnehmen oder weiterführende Ausbildungen absolvieren.

Heute sei eine gute Bildung aber wichtiger denn je, glauben die Autoren. Technischer Wandel, Digitalisierung und Innovation würden den Wert der Bildung erhöhen, da sie das Angebot an Arbeitsplätzen mit mittleren Qualifikationen verringern würden.

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