Meilen

Meilen ZH: Rentner droht Gericht mit Attentat wie im Zuger Parlament

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Goldküste,

Ein Kläger sorgt am Bezirksgericht Meilen ZH für einen Eklat: Immer wieder deutet er an, zur Waffe greifen zu wollen, falls das Urteil nicht für ihn ausfällt.

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Das Bezirksgericht in Meilen ZH. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Rentner hat dem Bezirksgericht Meilen mit einem Amoklauf gedroht.
  • Unter anderem spielte der 67-Jährige auf das Zuger Attentat 2001 an.
  • Grund für die Drohungen war ursprünglich ein Streit mit der Krankenkasse.

Mit Anspielungen auf das Zuger Attentat von 2001 und anderen Drohungen hat ein 67-Jähriger das Bezirksgericht Meilen ZH beschäftigt. Der Rentner war eigentlich Kläger – wurde nun aber selbst verurteilt.

Wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet, hat der Mann eine Richterin und weitere Angestellte über ein Jahr lang bedroht.

Der Grund: Er strebte im Streit mit seiner Krankenkasse ein Zivilverfahren an. Mit den Einschüchterungen wollte er das Verfahren in die gewünschten Bahnen lenken.

«Zertifiziert mit dem Schiessbüchlein der Schweizer Armee»

Die Drohungen begannen bereits vor der eigentlichen Gerichtsverhandlung: Das Zuger Attentat von 2001 hätte nicht stattgefunden, wenn man Friedrich Leibacher recht gegeben hätte, sagte der Rentner.

Leibacher erschoss damals im Zuger Parlament 14 Politiker und nahm sich selbst das Leben. Mit dieser Aussage drohte der Rentner aus Sicht der Staatsanwaltschaft indirekt einen Amoklauf an.

Wurden Sie schon einmal bedroht?

Später schrieb der 67-Jährige gemäss «ZSZ» an die Adresse des Gerichts: «Der Kläger ist ein friedfertiger, gewaltfreier, echter Schweizer Familienvater. Zertifiziert mit dem Schiessbüchlein der Schweizer Armee und geboostert mit der Ordonnanzwaffe.»

Vor Gericht gingen die Drohungen dann weiter. Er liess beispielsweise eine Tonaufnahme abspielen, auf der eine Frauenstimme sagte: «Bei euch könnte ich mir sogar vorstellen, dass einer zur Waffe greift und im Gerichtssaal um sich knallt.»

Rentner schickt der Krankenkasse weisses Pulver

Nach der Gerichtsverhandlung liess der Kläger verlauten, dass er selbst Gerechtigkeit schaffen werde. Dies, wenn die Damen am Gericht zu schwach seien, um die Krankenkasse zur Rechenschaft zu ziehen.

Doch nicht nur dem Gericht drohte der Mann, sondern auch der Krankenkasse selbst. So schickte er dieser ein Couvert mit weissem Pulver, welches jedoch harmlos gewesen sei.

Das Verhalten des Rentners hat jetzt Folgen. Er war zwei Monate in Haft und wurde nun zu einer Geldstrafe verurteilt. Zudem wurde eine Psychotherapie angeordnet.

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