Vor zwanzig Jahren revolutionierte das Paul-Scherrer-Institut (PSI) die Behandlung von krebskranken Kindern mit der ersten Protonen-Bestrahlung.
Krebstherapie
Vor zwanzig Jahren revolutionierte das Paul-Scherrer-Institut (PSI) die Krebsbehandlung bei Kindern mit der ersten Protonen-Bestrahlung. (Symbolbild) - Rolf Vennenbernd/dpa-infocom GmbH
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Vor zwanzig Jahren ist in Villigen AG erstmals in Europa ein krebskrankes Kleinkind mit einer Protonen-Bestrahlung behandelt worden. Seither lagen am Paul Scherrer Institut (PSI) 800 Kinder und Jugendliche unter dem Protonenstrahler. Vorher waren die Behandlungen nur bei Kindern ab sieben Jahren möglich, wie das PSI am Freitag mitteilte.

Denn für diese Bestrahlung müssen die Kinder während der gesamten Behandlung still halten. Bei kleinen Kindern geht dies nur unter Narkose. Daran haperte es. Erst mit Unterstützung von Anästhesistinnen und Anästhesisten des Universitäts-Kinderspitals Zürich konnten die Kleinkinder am richtigen Ort unter Narkose gestellt werden. Ältere Kinder waren bereits seit 1999 mit Protonen bestrahlt worden.

Ein Durchbruch in der Krebstherapie

Am 5. Juli 2004 erhielt dann ein knapp zwei Jahre altes Kind mit einem Tumor in seiner Augenhöhle unter Narkose eine Protonen-Bestrahlung. Seither werden jedes Jahr 60 bis 70 Kinder und Jugendliche am PSI behandelt. Der jüngste Patient am PSI war drei Monate alt. Das Kind war schon mit Krebs auf die Welt gekommen.

Protonen töten, wie Photon bei einer normalen Strahlentherapie, Krebszellen ab. Bei den Protonen kann laut dem PSI aber präzise bestimmt werden, wie tief die Teilchen eindringen. Ausserdem verlieren sie auf dem Weg zum Tumor kaum Energie.

Ganz besonders krebskranke Kinder profitieren von einer präzisen Protonentherapie, wie das PSI erklärte. Sie haben ein höheres Risiko, dass eine Bestrahlung bei ihnen Langzeitschäden wie Hörverluste, Lernschwächen oder Beeinträchtigungen im Wachstum verursacht.

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