Metall-Rückstände beim Genfersee entdeckt
Plastikmüll in Gewässern ist auch hierzulande ein Problem. Forscher der Uni Genf haben in Plastikabfällen an verschiedenen Stränden des Genfersees hohe Konzentrationen von Cadmium, Quecksilber und Blei gefunden.
Das Wichtigste in Kürze
- Wissenschaftler haben gesammelte Plastikabfälle des Genfersees analysiert.
- Diese enthalten die Elemente Quecksilber, Blei und Cadmium.
- Der giftige Müll hat grosse Negativ-Auswirkungen auf unsere Umwelt.
Bei der Untersuchung handelt es sich um die erste ihrer Art. Genfer und englische Wissenschaftler haben dabei gesammelte Plastikabfälle am Ufer des Lac Léman in einem Chemielabor analysiert, wie es in einer Mitteilung der Universität Genf heisst.
Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift «Frontiers in Environmental Science» publiziert. Im Gegensatz zu anderen Studien untersuchten die Forscher explizit einen Süsswassersee – und konnten belegen, dass dieser Lebensraum, ebenso wie Ozeane, von Plastikverschmutzung betroffen ist.
Viel Müll mit Blei versetzt
Analysiert wurde Plastikmüll von zwölf Kiesstränden am Genfersee vom März 2016. Ins Labor kamen insgesamt 3000 Gegenstände wie Spielzeuge, Stifte, Wattestäbchen, Rohrleitungen, Blumentöpfe oder Lebensmittelverpackungen und Plastikfragmente, einschliesslich Schaumstoff und Polystyrol.
Mehr als 600 Gegenstände wurden danach geröntgt. Das Fazit: Häufig wurden hohe Konzentrationen von Brom, Cadmium, Quecksilber und Blei nachgewiesen. Die Verwendung vieler dieser giftigen Elemente ist heute verboten oder eingeschränkt. Das Ergebnis spiegelt laut den Forscher damit auch wider, dass die Kunststoffe lange im See getrieben sind.
Schlimme Folgen
Plastikteile verursachen sowohl für die Tierwelt als auch für die Schifffahrt grosse Probleme. Entweder der Abfall verheddert sich an Schiffsschrauben, oder Fische oder Vögel schlucken den giftigen Müll.