Mit mehr Personal gegen illegale Einwanderung im Tessin
Der Grenzschutz im Tessin soll verstärkt werden. So will das BAZG die Flüchtlingsströme bewältigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das BAZG verstärkt den Grenzschutz im Tessin, um die Flüchtlingsströme zu bewältigen.
- Dazu wurde Personal aus der Deutschschweiz an die Südgrenze verlegt.
- Die Zahlen der illegalen Aufenthalte nehmen aktuell wieder stark zu.
Das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) will den Grenzschutz im Tessin verstärken. Um die Flüchtlingsströme zu bewältigen, wurde nun zusätzliches Personal aus der Deutschschweiz an die Südgrenze verlegt, wie das BAZG auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Sonntag bestätigte.
Die «SonntagsZeitung» hatte zuerst darüber berichtet. Diese Massnahme diene primär zur Entlastung des bestehenden Personals im Tessin, erklärte das BAZG auf Anfrage weiter. Die Zahlen der illegalen Aufenthalte nehmen aktuell wieder stark zu. Griffen die Behörden im Juli 2023 noch 3721 Personen auf, waren es im August bereits 5763, wie aus den Daten des Bundes hervorgeht.
Damit liegen die Zahlen auf demselben Niveau wie im August 2022. Damals wollten 5837 Personen illegal in die Schweiz einreisen. Bis im Oktober 2022 stieg diese Zahl bis auf 7892. Heuer stammen die meisten Migrantinnen und Migranten aus Afghanistan. Diese würden über die Balkanroute auf die Schweiz zusteuern, hiess es in der «SonntagsZeitung».
Das BAZG beobachte die Migrationslage aufmerksam und treffe notwendige Massnahmen, hiess es in der Stellungnahme weiter. Aus einsatztaktischen Gründen wolle man keine weiteren Angaben machen.
SVP will Grenzen ganz schliessen
Die SVP Schweiz forderte indessen, die Grenzen nach dem Vorbild Frankreichs für Migrantinnen und Migranten ganz zu schliessen. «Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb der Bundesrat dem Asylansturm tatenlos zuschaut», liess sich der SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi in der «SonntagsZeitung» zitieren. Weiter forderte er die Mobilisierung der Armee.
Frankreich setzt derzeit im Kampf gegen illegale Einwanderung zusätzlich Drohnen und Helikopter ein. Ersteres ist in der Schweiz nicht möglich, weil das neue Drohnen-Modell der Armee noch nicht zur Verfügung steht, bestätigte das BAZG.
Der Einsatz von Drohnen brächte den Grenzbehörden jedoch keinen Mehrwert. Anders als bei unübersichtlichen Grenzen zwischen anderen Ländern, würden im Tessin die Menschen grösstenteils mit dem Zug ankommen.