Möbel Pfister: Übernahme von XXXLutz bringt keine Änderungen
Das Wichtigste in Kürze
- XXXLutz hat die Möbelkette Pfister übernommen
- In den nächsten ein bis zwei Jahren werden keine Änderungen vorgenommen.
- Auch alle Stellen werden beibehalten.
Für die Angestellten von Möbel Pfister soll sich nach der Übernahme durch XXXLutz nichts ändern. Laut XXXLutz-Sprecher und Marketing-Chef Thomas Saliger ist weder eine Namensänderung noch ein Stellenabbau in den nächsten zwei Jahren zu befürchten.
«Pfister schauen wir uns sehr, sehr genau an», sagte Saliger im Gespräch mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
«Da passiert einmal ein bis zwei Jahre gar nichts.» Eine Namensänderung sei «überhaupt kein Thema», ebenso wenig ein Personalabbau. «Das ist in der Schweiz ein Nationalheiligtum.»
Bis Ende Januar soll Pfister in den Einkaufsverband der Gruppe, Giga, integriert werden. Neben XXXLutz, Möbelix und Mömax sind auch zahlreiche deutsche Möbelhändler wie Möbel Brügge, Dodenhof oder Poco im Giga-Einkaufsverband gebündelt. Sie alle gehören zum Lutz-Imperium.
24 Schweizer Standorte von XXXLutz
XXXLutz hatte im Oktober den Kauf von Pfister bekannt gegeben. Bereits damals hatten sowohl der österreichische Möbelriese wie auch die Verkäuferin F.G. Pfister Holding versucht, die Ängste der Angestellten zu zerstreuen.
Alle 1'800 Mitarbeitenden der Pfister Gruppe würden zu den gleichen Konditionen wie bisher weiterbeschäftigt. Auch die bisherigen Markennamen Möbel Pfister, Hubacher, Egger und Svoboda würden beibehalten werden. Der Pfister-Holding hat der Deal laut Medienberichten mehr als 500 Millionen Franken gebracht.
XXXLutz war erst im September 2018 mit einem eigenen Möbelhaus in den Schweizer Markt eingetreten. In Rothrist direkt neben der Möbel-Pfister-Marke Hubacher.
Dank dem Zukauf ist der Konzern nun mit insgesamt 24 Standorten vertreten. Ein zweiter XXXLutz-Standort ist in Affoltern am Albis geplant. In Summe sollen zehn XXXLutz-Standorte entstehen - unabhängig von Pfister.
Kein Interesse an Interio
Interesse wird dem Konzern auch an der Migros-Tochter Interio nachgesagt, die der orange Riese zum Verkauf stellt. Saliger wiegelt ab: «Zum jetzigen Zeitpunkt nicht.»
XXXLutz hat neben Pfister auch Kika sowie Roller und tejo/Schulenburg übernommen. Damit ist das Möbelhaus inzwischen der zweitgrösste Möbelhändler der Welt nach Ikea.
«Wollen überall Nummer 1 sein»
«Wir wollen überall, wo wir sind, die Nummer 1 sein. Das ist kein Geheimnis. Wir wollen nicht zulassen, dass sich reine Digital-Player und Amerikaner den Möbelhandel in Europa holen», sagte Saliger.
Viele Branchen seien von aussen revolutioniert worden. «Ein Nicht-Hotelier hat booking.com erfunden, ein Nicht-Taxifahrer Uber. Das wird uns nicht passieren.»
Samt Pfister und Kika-Osteuropa wird die XXXLutz-Gruppe auf einen Umsatz von 5,1 Milliarden Euro kommen. Durch weitere Beteiligungen, die nicht direkt XXXLutz gehören, erhöht sich der Umsatz rein rechnerisch auf 9,7 Milliarden Euro.
So gehört etwa der deutsche Möbeldiscounter Poco zu 100 Prozent dem XXXLutz-Miteigentümer Andreas Seifert. Genauso wie das französische Einrichtungshaus But (zu 50 Prozent).
Im Oktober kaufte die XXXLutz-Gruppe 50 Prozent der Anteile am deutschen Möbeldiskonter Roller und dem Möbel-Einzelhandelsunternehmen tejo/Schulenburg.
Neue Länder hat das Unternehmen derzeit nicht auf dem Schirm. «Vielleicht kommen ein, zwei Länder in den nächsten Jahren dazu, das könnte passieren», sagte Saliger.
Sonst will der Möbelhändler vor allem in bestehenden Märkten wachsen, etwa in Deutschland, Serbien und Rumänien. Auch Polen sei ein interessanter Markt. Ausserhalb von Europa will sich XXXLutz nicht niederlassen.