Mörder in Berner Strafanstalt und seine Therapeutin hatten Affäre

Victoria Lange
Victoria Lange

Bern,

Ein ungewöhnlicher Skandal in der Berner Justizvollzugsanstalt St. Johannsen. Ein verurteilter Mörder und seine Therapeutin hatten eine Affäre.

St. Johannsen
Der Haupteingang des Massnahmezentrums St. Johannsen bei Le Landeron. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 2010 wurde ein Mann wegen Mordes verurteilt und musste sich in Therapie begeben.
  • Nun wurde eine Affäre zwischen ihm und seiner ehemaligen Therapeutin aufgedeckt.
  • Die Beziehung soll auf Skype-Anrufen basiert haben und es soll zu Cyber-Sex gekommen sein.

Es klingt beinahe nach Hollywood: Ein verurteilter Mörder verführt seine Therapeutin, die beiden führen eine Beziehung, bis sie erwischt werden. So geschehen in der Berner Justizvollzugsanstalt St. Johannsen in Le Landeron.

Wie der «Blick» berichtet, wurde die Affäre zwischen dem Schwerverbrecher und der mittlerweile entlassenen Therapeutin bereits im Frühling aufgedeckt.

Doch wie konnte es dazu kommen?

Der Mörder hatte sich gemäss Angaben der Anstalt anständig verhalten, wodurch ihm Skype-Anrufe gestattet wurden. Diese nutzte er, um mit seiner Geliebten zu telefonieren, und sogar für Cyber-Sex, schreibt die Zeitung.

Bis 2017 war sie seine Therapeutin

Die Affäre blieb lange Zeit unentdeckt. Die Frau war bis 2017 die Therapeutin des Verurteilten, danach sei die Beziehung wohl nur noch von privater Natur gewesen. Seit wann die Beziehung genau schon laufe, sei jedoch nicht bekannt.

Aufgedeckt wurde die Affäre, als die Justizvollzugsanstalt damit begann, die Daten der angerufenen Personen zu verlangen. Der verurteilte Mörder gab falsche Informationen an, was schnell aufgeflogen sei. Dem Häftling wurde jede weitere Nutzung von Skype untersagt.

Das therapeutische Institut, in dem die Frau damals tätig war, wurde nach Aufdeckung des Skandals umgehend informiert. Noch am selben Tag wurde sie mit den Anschuldigungen konfrontiert. Die Konsequenz: Eine fristlose Entlassung und die Abgabe ihrer Schlüssel.

Täter liess 2008 seine schwangere Freundin ermorden

2008 liess der verurteilte Kroate seine schwangere Freundin (†31) auf brutale Weise in Bern-Liebefeld ermorden. Der Auftragskiller habe mehrere Male mit einem Messer auf sie eingestochen. Sie konnte sich danach noch in ihre Wohnung retten, in der sie später verstarb. Der Mann wurde zu 18 Jahren Knast und einer ambulanten Therapie verurteilt, in welcher er das neue Liebesglück fand. Der Auftragsmörder kassierte 14 Jahre Freiheitsstrafe.

Ob die Beziehung zwischen dem verurteilten Mörder und der Therapeutin bis heute anhält, ist offen.

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