Multikulturelle Klassen nehmen zu

Murielle Flury
Murielle Flury

Oberes Limmattal,

Der ausländische Schüler-Anteil hat ein Rekordhoch erreicht. Viele von den Schülern haben Schwierigkeiten. Doch multikulturelle Klassen haben nicht nur Nachteile.

Ein Bildungsforscher will die Hausaufgaben abschaffen.
Ein Bildungsforscher will die Hausaufgaben abschaffen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Anteil an multikulturellen Klassen nimmt zu.
  • Viele ausländische Schüler haben teils Probleme in der Schule.

20 Schüler drücken im Neuhofer Schulzimmer von Maren Gauch die Bank. Von den zwanzig haben drei einen Schweizer Pass und 17 sind Ausländer, schreibt der «Tages Anzeiger». Die Klasse liegt damit über dem Durchschnitt. Laut dem Bundesamt für Statistik besitzt jeder vierte Oberstufenschüler keinen Schweizer Pass, Tendenz steigend. Doch die Lehrerin Maren Gauch sieht darin keinen Grund zur Sorge – im Gegenteil.

Schwierigkeiten in der Schule

Dem Schulhaus in Neuenhof gelingt die Integration. Doch die vielen fremdsprachigen Schüler verursachen auch Probleme. Dies zeigt eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Laut der neuen Auswertung der PISA-Studie durch OECD hinken Schüler mit Migrationshintergrund ihren Gspänli mit Schweizer Pass hinterher. In der PISA-Studie 2015 demonstrierten lediglich 58 Prozent grundlegende Kenntnisse in allen drei Testgebieten. Das heisst: Zwei von fünf Jugendlichen mit Migrationshintergrund verpassten dieses Ziel. Bei den Schweizer Jugendlichen war es nur einer von fünf.

Automatische Integration

«Die schulischen und sozialen Probleme der Jugendlichen haben nicht mit der Herkunft zu tun», sagt der Schulleiter Simon Wullschleger. «Entscheidend an dem Erfolg ist eher die Frage, ob die Kinder durch Sprachförderung oder ein interessiertes Elternhaus unterstützt werden.» Er sagt auch, dass sie trotz des hohen Migrationsanteil nicht mehr Probleme hätten als andere Schulen. Auch die Erkenntnis aus der Studie, die Ausländer seien unmotiviert, bestreitet Wullschleger. «Die Jugendlichen kommen sehr gerne zur Schule. Wenn wir sie als Strafmassnahme tageweise vom Schulbesuch ausschliessen, ist das für viele das Schlimmste, weil sie dann aus ihrem gesamten sozialen Umfeld ausgeschlossen sind.»

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