Stadel

Nagra entscheidet sich für Atom-Endlager Nördlich Lägern

Keystone-SDA
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Dielsdorf,

Die Nagra hat entschieden: Das Atom-Endlager soll in der Gemeinde Stadel ZH gebaut werden. In der Gemeinde kommt das wie erwartet schlecht an.

Atom
Atommüllbehälter. (Archivbild) - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nagra will das geplante Atom-Endlager in Stadel ZH errichten.
  • Im Gebiet Nördlich Lägern wird das geologische Tiefenlager entstehen.
  • In der Gemeinde kommt der Entscheid nicht gut an.

Das Atommüll-Endlager wird im Gebiet Nördlich Lägern in der Gemeinde Stadel ZH gebaut. Das bestätigte die Sprecherin des Bundesamtes für Energie (BFE) der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Samstag. Für viele Betroffene bestehen offene Fragen.

Im Gebiet Nördlich Lägern wird das geologische Tiefenlager entstehen, wie BFE-Sprecherin Marianne Zünd sagte. Die Brennelment-Verpackungsanlage komme ins Zentrale Zwischenlager in Würenlingen AG.

Die betroffene Bevölkerung wurde am Samstag von den Behörden direkt informiert. Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) teilte am Samstagabend mit, die Geologie habe einen eindeutigen Entscheid ermöglicht. Nördlich Lägern habe die grössten Sicherheitsreserven.

Region nimmt Entscheid nicht gut auf

Am Montag will die Nagra in Bern über den Entscheid informieren. Die Reaktionen der Kantone sind am gleichen Tag angekündigt.

In der betroffenen Region kommt der Standortentscheid erwartungsgemäss schlecht an: «Es gibt doch keinen Ort, der ein Tiefenlager auf seinem Gebiet will», sagte Dieter Schaltegger, Gemeindepräsident von Stadel der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

nördlich lägern
Hier wird ab 2050 radioaktiver Abfall entsorgt: Der Platz der Nagra-Tiefenbohrung in Stadel ZH. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER

Am meisten Sorge bereite der Bau des Tiefenlagers, der etwa für die Zeit von 2045 bis 2060 vorgesehen ist. Das sei ein grosser Eingriff mit einer Grossbaustelle.

Dass sich die Region wirklich eignet, bezweifelt der Verein Lägern ohne Tiefenlager (Loti). Es sei nicht nachvollziehbar, weshalb sich die Nagra nun gerade für das Gebiet ausspreche, das sie vor wenigen Jahren noch ausrangieren wollte.

Nagra sucht seit 50 Jahren nach Standort

Seit fast 50 Jahren suchte die Nagra in der Schweiz nach einem geeigneten Standort für die Lagerung radioaktiver Abfälle. Dabei gab es zuletzt drei potenzielle Standorte: Nördlich Lägern, die Region Zürcher Weinland und die Region Jura Ost im Aargau (Bözberg). Nördlich Lägern war vorübergehend aus dem Rennen gefallen, wurde aber dann wieder als möglicher Standort ins Auge gefasst.

In dem Lager sollen schwach-, mittel- und hochradioaktive atomare Abfälle für Zehntausende bis Hunderttausende von Jahren tief im Boden versenkt werden, bis sie zur Unschädlichkeit zerfallen.

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Die Endlager-Opposition im Aargau atmete auf. Max Chopard, Aargauer SP-Nationalrat und Präsident des Vereins «Kein Atommüll im Bözberg» (Kaib), sagte, man fühle sich im Widerstand bestätigt. Sein Verein habe immer auf offene geologischen Probleme hingewiesen.

Sollte sich erweisen, dass die Region Nördlich Lägern für die Lagerung von radioaktiven Abfällen wirklich das sicherste Gebiet in der Schweiz sei, sei der Standortentscheid zu akzeptieren, hielten die Parteien des Kantons Zürich fest.

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