Neue Karte soll Hochwassergefahr in der Schweiz vermindern
Das Wichtigste in Kürze
- Eine neu entwickelte Karte soll Hochwassergefahr in der Schweiz vermindern.
- Dank einfachen Massnahmen können so Schäden gering gehalten werden.
- Die Gefährdungskarte steht online frei zur Verfügung.
Überschwemmungen gibt es nicht nur, weil Gewässer über die Ufer treten. Auch Regen, der nicht im Boden versickert und über das offene Gelände abfliesst, kann zu Hochwasser führen. Eine neue gesamtschweizerische Karte soll helfen, diese Gefahr zu vermindern.
Dieses Oberflächenwasser verursacht bis zu 50 Prozent der Schäden durch Hochwasser. Wegen des Klimawandels ist dieses Phänomen in den vergangenen Jahren vermehrt aufgetreten. Ein Beispiel dafür ist das heftige Unwetter mit Rekordregen in Lausanne vor rund drei Wochen. Mehrere Strassen, Unterführungen, Wohnhäuser und Geschäfte wurden überschwemmt. Die Folge: Ein Sachschaden in zweistelliger Millionenhöhe.
Zwei Drittel der Gebäude gefährdet
Das Bundesamt für Umwelt (Bafu), der Schweizerische Versicherungsverband (SVV) und die Vereinigung Kantonaler Gebäudeversicherungen (VKG) haben die neue Gefährdungskarte am Dienstag in Bern vorgestellt.
Sie zeigt, welche Gebiete gefährdet sind und wie tief sie unter Wasser stehen können. Demnach sind rund zwei Drittel der Gebäude in der Schweiz potenziell von Oberflächenabfluss betroffen. Architekten, Bauherren und Behörden können bei der Planung von Schutzmassnahmen von dieser Karte profitieren. An Gebäuden können relativ einfache Massnahmen das Wasser abhalten und so Schäden vermeiden. So kann man zum Beispiel Lichtschächte erhöhen oder Sperren bei Einfahrten von Tiefgaragen anbringen.
Der Kanton Luzern verwendet die Karte seit zwei Jahren und zieht eine positive Bilanz. Die Gefährdungskarte Oberflächenabfluss Schweiz steht nun allen Kantonen, Versicherungen, Bauherren und allen weiteren interessierten Kreisen online frei zur Verfügung.