Neues Bündner Gefängnis sucht Partner in der Privatwirtschaft
Das Bündner Amt für Justizvollzug sucht für die neue Justizvollzugsanstalt Cazis Tignez Partner in der Privatwirtschaft.
Gefragt sind Unternehmen, die einen Teil ihrer Produktion von Gefangen ausführen lassen.
Das Gefängnis in Cazis wird ab 2020 im geschlossenen Vollzug 152 Häftlingen Platz bieten. Arbeitsplätze stehen allen zur Verfügung, wie das Justizdepartement am Mittwoch mitteilte. Häftlingen wird damit, wie vom Gesetzt verlangt, «nützliche Arbeit» ermöglicht. Die Gefangenen wiederum sind zu dieser Arbeit verpflichtet.
Während eine Hälfte der Insassen vom Gefängnis selber beschäftigt wird in Küche, Wäscherei und Hausdienst, erledigt die andere Hälfte externe Aufträge in den Gewerberäumen der Anstalt.
Der 119 Millionen teure Neubau verfügt über zwei Industrie-Werkhallen, sowie über eine grosse Schreinerei und ein Atelier. Ausgeführt werden Verpackungs- und Konfektionsarbeiten sowie Recyclingarbeiten und es wird montiert und geschreinert.
Partner und nicht Konkurrent
Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe können Aufträge an die Justizvollzugsanstalt vergeben oder auch Kooperationen eingehen. Die Preise des Gefängnisses sollen sich an denen in der freien Wirtschaft orientieren. Die Justizvollzugsanstalt Cazis Tignez will Partner und nicht Konkurrent der heimischen Wirtschaft sein, wie es in der Mitteilung weiter hiess.
Die Arbeitstätigkeit soll die Reintegration der Gefangenen unterstützen und die Chancen auf ein straffreies Leben nach der Entlassung verbessern. Gleichzeitig sollen Produktionsaufträge die Kosten des Freiheitsentzugs reduzieren.
Das neue Gefängnis im Hinterrheintal ersetzt die alte Strafanstalt Sennhof in Chur, ist aber wesentlich grösser. Es soll nicht nur Gefangene aus Graubünden aufnehmen, sondern aus der ganzen Ostschweiz und dem Kanton Zürich.