Noch mehr Ärger beim Pannenzug der SBB

Janika Mielke
Janika Mielke

Zürich,

Die Auslieferung der bestellten Bombardier-Züge verzögert sich seit Jahren. Jetzt müssen sich Lokführer wegen abgelaufenen Zulassungen erneut schulen lassen.

Bombardier
Der Bombardier-Doppelstöcker sorgt immer wieder für Probleme. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 60 Lokomotivführer müssen sich erneut für die Bombardier-Doppelstöcker schulen lassen.
  • Ihre Zulassungen sind abgelaufen, weil sie die Züge nicht fahren konnten.
  • Wer die dreitägigen Schulungen finanzieren wird, ist unklar.

Die SBB setzen ihre neuen Doppelstockzüge auf der Strecke zwischen St. Gallen und Genf immer noch nicht ein. In der Westschweiz fuhren die modernen Züge noch nie, obwohl sich Lokführer für sie ausbilden liessen.

Die Schulung ist jedoch schon einige Zeit her, genau genommen über ein Jahr, und hat Konsequenzen: Da sie ihre Zulassungen nicht nutzen konnten, sind diese jetzt verfallen. Die Lokführer müssen sich ein zweites Mal weiterbilden lassen.

FV-Dosto
Der neue VF-Dosto fährt noch nicht durch die gesamte Schweiz. - Keystone

60 Lokführer besuchen Schulung zum zweiten Mal

Insgesamt betrifft dies 60 Lokführer. Sie müssen laut «NZZ am Sonntag» die dreitägige Schulung zum zweiten Mal besuchen.

Gratis ist die Schulung nicht, doch wer für die drei Arbeitstage aufkommt, ist unklar. Die SBB oder vielleicht Bombardier? Der Sprecher der SBB beantwortet die Frage nicht. Was ebenfalls ungewiss ist: Wann die neuen Züge auf der Achse St. Gallen – Genf eingesetzt werden.

Doppelstöckler
So komfortabel wie die erste Klasse der nicht ausgelieferten Doppelstöcker sieht nicht jeder Zug aus. Derzeit verkehren ältere Modelle ohne Klimaanlage auf beliebten Strecken. - Keystone

Satte 1,9 Milliarden Franken gaben die SBB für die modernen Schmuckstücke aus. Die fehlende Auslieferung plus verfallene Ausbildungen machen sich nun auch für Reisende bemerkbar:

Diese dürfen nämlich weiterhin mit älteren Modellen durch die Schweiz fahren – teilweise ohne Klimaanlage. Bei den aktuellen Temperaturen wirkt sich das alles andere als positiv aus.

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