Obdachlosigkeit betrifft in der Schweiz rund 2200 Personen
Obdachlosigkeit betrifft in der Schweiz insbesondere Grossstädte. Schätzungsweise leben hierzulande rund 2200 Personen auf der Strasse.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut einer Studie der FHNW sind rund 2200 Personen in der Schweiz obdachlos.
- Gründe der Obdachlosigkeit sind oft Konsum-, Schulden- und Suchtmittelprobleme.
In der Schweiz sind schätzungsweise 2200 Menschen obdachlos. Rund 8000 Personen droht der Verlust der Wohnung. Das geht aus einer vom Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) veranlassten Studie hervor. Dabei zeigte sich auch, dass die Kantone ihre Verantwortung bei der Bekämpfung der Obdachlosigkeit anerkennen.
Von Obdachlosigkeit am stärksten betroffen
Befragungen bei Kantonen und Gemeinden zeigen, dass die Grossstädte und grösseren Agglomerationen am stärksten von Obdachlosigkeit betroffen sind. Dies teilt das BWO am Donnerstag mit.
Drohender Wohnungsverlust kommt dagegen auch in Zentrumsgemeinden auf dem Land vor. Gründe für Obdachlosigkeit sind oft Konsum-, Schulden- und Suchtmittelprobleme. Auch soziale oder migrationsbedingte Ursachen spielen eine Rolle.
Die untersuchten Gemeinden und Kantone anerkennen grundsätzlich, dass der Staat für die Bekämpfung und Verhinderung von Obdachlosigkeit zuständig ist. Konkreten Aktionen fallen allerdings unterschiedlich aus, da das Problem je nach Kanton oder Gemeinde verschiedenen Politbereichen zugeordnet ist.
Obdachlose müssen Sozialhilfe beantragen
Vielerorts stehen die Massnahmen im Zusammenhang mit der Sozial- und Nothilfe. Somit müssen obdachlose Menschen bei der Sozialhilfe angemeldet sein, wenn sie Hilfe bei der Lösung des Problems wollen. Ein umfassendes Gesamthilfesystem ist bei Kantonen und Gemeinden wenig verbreitet.
Das Phänomen der Obdachlosigkeit ist in der Schweiz wenig erforscht, schreibt das Bundesamt weiter. Die Studienverfasser empfehlen eine bessere Datenerhebung und ein verbessertes Monitoring. Sie raten ebenfalls zu einer Strategie der Wohnungsversorgung, welche Obdachlosen einen verbesserten Zugang zu dauerhaften Wohnlösungen bietet.
Verfasst hat die Studie die Hochschule für Soziale Arbeit Nordwestschweiz (FHNW). Wie das BWO mitteilte, ermittelte die Hochschule in einem ersten Schritt die Lage in den Kantonen.
Im zweiten Schritt führte sie eine Online-Umfrage bei den Gemeinden durch. 22 von 26 Kantonen und 616 Gemeinden antworteten. Das entspricht 28 Prozent aller Gemeinden.