Olten: Eine Portion Stoff gegen ein Velo!
In Olten SO trieben im Jahr 2020 fünf Männer ihr Unwesen und erbeuteten zahlreiche Velos. Die gut strukturierte Gruppe musste sich nun vor Gericht verantworten.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Gruppe von Dieben erbeutete in Olten dutzende Velos.
- Die fünf Männer waren hierarchisch strukturiert.
- Vor Gericht wurden sie zu Freiheitsstrafen und Landesverweisen verurteilt.
Eine Diebesbande stahl 2020 zahlreiche Velos in Olten SO – sogar vor den Augen von Passanten. Dabei gingen die Täter mit einer geschickten Hierarchie vor: Ein Serbe leitete die Gruppe aus dem Hintergrund, ein Kosovare fungierte als sein Mittelsmann. Gemeinsam erteilten sie einem Syrer Anweisungen, im Ort die Velos zu stehlen.
Der Syrer wiederum setzte einen Portugiesen und einen Schweizer unter Druck, damit diese die Velos entwendeten. Wie die «Solothurner Zeitung» schreibt, handelte es sich sowohl bei dem Schweizer als auch bei dem Portugiesen um Drogenabhängige. Der vom Syrer offerierte Deal lautete: Eine Portion Stoff gegen ein Velo.
Anschliessend wurde das Diebesgut von der mittleren Bandenhierarchie verpackt und die Transportwagen wurden bestellt. Die Täter erhielten eine Adresse im Kosovo, wohin sie die Velos auslieferten.
Berufung bringt geringfügige Strafminderung
Ein im Zuge der Ermittlungen eingesetztes Velo mit GPS-Sender sowie Observationen sorgten schliesslich für die Verhaftung der Diebe. Alle fünf Männer waren im Januar 2023 zu Haftstrafen verurteilt worden.
Nachdem drei der Täter Berufung eingelegt hatten, wurden die Freiheitsstrafen diese Woche laut «Solothurner Zeitung» vor dem Obergericht geringfügig abgemildert.
Mehrere Jahre Landesverweis
Nachdem das Amtsgericht den Kosovaren noch zu 44 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt hatte, beschloss das Obergericht 35 Monate (davon 23 bedingt).
Die Freiheitsstrafe des Syrers reduzierte sich vor dem Obergericht von 36 Monaten auf 30, wovon 18 bedingt sind. Für den Serben fallen statt der vorher veranschlagten fünf Jahre nun 48 Monate Haftstrafe an.
Für alle drei wurden Landesverweise angeordnet – je sechs Jahre für den Syrer und Kosovaren, acht Jahre für den Serber.