Ostschweiz: Hohe Quote arbeitender Ukrainer
Der Ukraine-Krieg treibt viele Menschen in die Flucht. Doch nicht alle finden einen Jobs. In der Ostschweiz ist die Quote arbeitender Geflüchteten am höchsten.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit dem Schutzstatus S können Ukraine-Flüchtlinge in der Schweiz arbeiten.
- In den Kantonen Zürich, Bern und Aargau arbeiten in absoluten Zahlen am meisten.
- Die Arbeits-Quote ist jedoch in der Ostschweiz am höchsten.
Viele Ukrainerinnen und Ukrainer verliessen nach Ausbruch des Krieges ihr Land. An 70'000 Geflüchtete hat die Schweiz den Schutzstatus S vergeben. Das ermöglicht ihnen zu arbeiten – doch die Suche nach Jobs ist nicht einfach.
Ostschweiz liegt vorne
15 Prozent der aus dem Ukraine-Krieg Geflüchteten sind gemäss dem Staatssekretariat für Migration SEM erwerbstätig. Je nach Kanton sieht die Lage aber ganz anders aus.
Im Kanton Thurgau etwa haben 431 oder rund 40 Prozent der arbeitsfähigen Ukrainer einen Job gefunden, schreibt das «St. Galler Tagblatt». Auch in St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden liegt die Erwerbstätigkeit der Ukrainer prozentual auf einem ähnlich hohen Niveau.
Zürich liegt bei absoluten Zahlen vorn
Ist die Ostschweiz also besonders erfolgreich, wenn es um die Arbeitsmarkt-Integration der Ukraine-Flüchtlinge geht? Nicht unbedingt, wie das SEM auf Anfrage von Nau.ch erklärt.
Personen mit Schutzstatus S werden den Kantonen gemäss Verteilschlüssel bevölkerungsproportional zugeordnet. «Dies beeinflusst die absolute Anzahl an Arbeitsbewilligungen. Insofern können keine direkten Zusammenhänge für ‹erfolgreichere› oder ‹weniger erfolgreichere› Kantone gemacht werden», führt SEM-Sprecher Samuel Wyss aus.
Auch hänge die Quote in erster Linie vom regionalen Arbeitsmarkt und somit vom Wirtschaftsstandort ab. So wurden im Thurgau im vergangenen Sommer beispielsweise viele Geflüchtete als Mitarbeiter in der Landwirtschaft eingesetzt.
In absoluten Zahlen sieht die Lage deshalb schon wieder anders aus: «Die meisten Personen mit Schutzstatus arbeiten derzeit in den Kantonen Zürich, Bern und Aargau», so Wyss.
Am Ende der Rangliste befänden sich die Kantone Uri, Appenzell Innerrhoden sowie der Jura.