Pensionskassen leiden auch im dritten Quartal unter Börsenschwäche

Keystone-SDA
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Zürich,

Schweizer Pensionskassen werden auch im dritten Quartal von der Börsenschwäche geplagt. Der Deckungsgrad schmilzt auf 104.6 Prozent dahin.

Börse Pensionskassen
Die Pensionskassen leiden unter der schwachen Börse. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der von Swisscanto geschätzte Deckungsgrad der Pensionskassen liegt bei 104,6 Prozent.
  • Die Börsenschwäche beschert den Pensionskassen lauter negative Renditen.
  • Nur die Anlageklasse Rohstoffe konnte sich positiv entwickeln.

Die Verwerfungen an den Finanzmärkten und Kursverluste etwa bei Aktien oder Bonds haben den Schweizer Pensionskassen im dritten Quartal weiter zugesetzt. Die Folge sind sinkende Reserven und Deckungsgrade.

Bei den privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen sanken die Wertschwankungsreserven im dritten Quartal 2022 laut dem am Mittwoch von Swisscanto veröffentlichten Pensionskassenmonitor um durchschnittlich 3,3 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent. Bereits im zweiten Quartal waren die Reserven um 9,3 Punkte geschmolzen.

Deckungsgrad schmilzt weiter dahin

Damit hätten sich die Wertschwankungsreserven, welche die Institute in guten Zeiten zum Schutz vor Marktschwankungen aufbauen, noch stärker von der durchschnittlichen Zielgrösse entfernt, heisst es. Das Ziel liegt bei 18 Prozent. Als Wertschwankungsreserve werden Vermögensteile über 100 Prozent Deckungsgrad bezeichnet.

Der Deckungsgrad zeigt an, wie hoch das Vorsorgekapital im Vergleich zu den Verpflichtungen steht. Und mit einem geschätzten Wert von 104,6 Prozent entfernten sich die von Swisscanto geschätzten Deckungsgrade noch klarer von den Höchstständen zum Jahreswechsel (122,1%).

Ende September wiesen laut der Untersuchung zudem nur noch 18 Prozent der privatrechtlichen Pensionskassen einen Deckungsgrad von über 115 Prozent aus. Zur Jahresmitte waren es immerhin noch mehr als ein Viertel. Und beinahe ein Fünftel der Kassen ist mittlerweile in Unterdeckung nach zuvor nur gut 8 Prozent.

Börsenschwäche beschert Pensionskassen negative Anlagerenditen

Die Börsenschwäche hinterliess bei den Anlagerenditen der Pensionskassen Spuren: Die von der ZKB-Tochter erfassten Vorsorgeeinrichtungen erwirtschafteten im dritten Quartal eine geschätzte vermögensgewichtete Rendite von -2,6 Prozent. Sämtliche Anlageklassen waren dafür verantwortlich, wobei Aktien Schweiz (-4,8%) und Obligationen Welt (-4,3%) am schlechtesten abgeschnitten haben.

Nach neun Monaten ergibt sich somit auf der Anlageseite der Pensionskassen eine geschätzte Rendite von nunmehr -13,2 Prozent. Auch hier liegen Aktien Schweiz (-19,9%) und Obligationen Welt (-13,6%) nebst Aktien Welt (-19,7%) im Hintertreffen. Dagegen entwickelten sich die Rohstoffe als einzige Anlageklasse positiv (+23%).

Grundlage für die im Swisscanto-Monitor getroffenen Schätzungen und Hochrechnungen bilden die per Ende 2021 von 475 Vorsorgeeinrichtungen mit einem Vermögen von insgesamt 806 Milliarden Franken gemachten effektiven Angaben zu ihren Kapitalanlagen und Anlagestrategien.

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