Die Zahl der Reisenden steigt in der Sommerzeit wieder stark an. Jedoch findet die Fluggesellschaft Swiss kaum noch qualifizierte Pilotinnen und Piloten.
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Die Swiss hat Mühe qualifizierte Pilotinnen und Piloten zu finden. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Fluggesellschaft Swiss fehlt es an qualifizierten Piloten.
  • Die Klassen der Pilotenausbildung können nicht mehr gefüllt werden.
  • Die hohen Bildungskosten sowie die schwierigen Arbeitszeiten seien Grund für den Mangel.
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Lange Zeit galt der Job über den Wolken für viele als Traumberuf. An die unterschiedlichsten Feriendestinationen zu reisen, klang nach einem attraktiven Stellenbeschrieb. Die Zahl der ausgebildeten Piloten hat jedoch in den letzten Jahren stark abgenommen. Seit der Pandemie ist es für die Fluggesellschaft Swiss schwierig geworden, ihre Ausbildungs-Klassen zu füllen.

Fluggesellschaft Swiss: Plätze in den Klassen bleiben leer

Im September startet der diesjährige Jahrgang bei der Swiss die Pilotenausbildung. Jedoch wurden in der Klasse bisher nur vier Plätze besetzt, wie SRF berichtet.

Die Dezember-Klasse bleibt sogar noch leer. Stefan-Kenan Scheib, Zuständiger für den Swiss-Flugbetrieb, sieht es nach der Pandemie als grosse Herausforderung, für den Beruf zu werben.

Neue Generation hat andere Ansprüche

Die Pandemie hat vieles verändert: Flexibles Arbeiten, Homeoffice und eine gesunde Work-Life-Balance sind massiv in den Vordergrund getreten. Viele Menschen legen Wert darauf, mehr Zeit mit ihrer Familie und Freunden zu verbringen. Der unregelmässige Arbeitsplan, welcher wenig Zeit für spontane Freitage und regelmässige Hobbys lässt, käme für viele nicht mehr infrage.

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Für die Fluggesellschaft Swiss wird es immer schwieriger, qualifizierte Piloten zu finden.
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Die unregelmässigen Arbeitszeiten sowie die begrenzte Zeit für Freizeitaktivitäten sei für viele junge Menschen nicht mehr zeitgemäss.
Tausende Piloten stehen in der Krise vor einer ungewissen beruflichen Zukunft. Foto: picture alliance/Boris Roessler/dpa
Tausende Piloten stehen in der Krise vor einer ungewissen beruflichen Zukunft. Foto: picture alliance/Boris Roessler/dpa

Die Ansprüche der jungen Generation an einen Traumberuf haben sich stark verändert. Dies meint auch Roman Boller, Mediensprecher des Berufsverbands der Swiss-Piloten. Als Pilot sei man «absolut fremdbestimmt», sagt Boller.

Pilotenausbildung bleibt teuer

Neben dem unregelmässigen Arbeitsplan ist die Ausbildung nicht gerade billig. Rund 30'000 Franken müssen angehende Piloten bereits vor Kursstart bezahlen. Hinzu kommen die Lebenskosten während der Schulzeit.

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«Wer die Ausbildung erfolgreich abschliesst und bei der Swiss angestellt ist, muss in den ersten Jahren ein Darlehen zurückbezahlen. Dieses gewährt die Swiss während der Ausbildung», so Boller.

Trotz der finanziellen Hürden träumen dennoch viele von dem Job über den Wolken. Die Swiss erhalte monatlich rund 100 Bewerbungen. Davon würden aber nur etwa acht Prozent die Begutachtung bestehen, so Scheib.

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